Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

«Alle Augen werden auf uns gerichtet sein»

In zwei Monaten findet die Koch-Olympiade in Stuttgart (DE) statt. Teammanager Marco Steiner über den Stand der Vorbereitungen der beiden Schweizer Kochnationalmannschaften.

Marco Steiner ist seit April Teammanager der Schweizer Mannschaften. (zvg)

Marco Steiner, sind die Schweizer Nati-Teams bereit für die Olympiade?
Ja, wir haben die kurze Vorbereitungszeit gut genutzt. Die vielen Wechsel in den Teams haben es uns sicher nicht ganz einfach gemacht, aber letztlich steht allen Mannschaften gleich viel Zeit zur Verfügung. Nun gilt es, in den nächsten Wochen das Optimum herauszuholen.

Woran wird noch gefeilt?
In den nächsten Trainings geht es um Präzision, optimale Abläufe und Geschwindigkeit. Ziel muss sein, auch auf unvorhergesehene Situationen reagieren zu können, denn diese wird es immer geben.

Hat ein Jahr gereicht, um zu einem starken Team zusammenzuwachsen?
Da für die Vorbereitung nur ein Jahr zur Verfügung stand, ist die Teambildung sicher etwas zu kurz gekommen. Wir mussten möglichst schnell funktionieren und das Programm auf die Beine stellen. Mentaltrainer Andreas Fleischlin unterstützt uns aber, damit auch der Teamspirit stimmt.

Welche Unterschiede sehen Sie bei den beiden Mannschaften?
Bei den Junioren sind nur vier von acht Mitgliedern neu, daher ist dort etwas mehr Know-how erhalten geblieben. Der grösste Unterschied für mich als Manager ist aber, dass das Coaching-Team die Junioren eher bremsen muss, während die «Grossen» etwas mehr gepusht werden müssen. Das ist aber ganz normal und hat auch mit dem Altersunterschied zu tun.

Beide Teams treten als amtierende Weltmeister an. Wie gehen Sie mit diesem Druck um?
Natürlich wissen wir, dass wir in Stuttgart unter Beobachtung stehen werden. Davon lassen wir uns aber nicht nervös machen.

Vor welchen Teams muss sich die Schweiz in Acht nehmen?
Die skandinavischen Länder sind sicher unsere stärkste Konkurrenz. Für sie zählt nur der Sieg.

Welche aktuellen Trends werden wir in Stuttgart sehen?
Insbesondere das Design der Gerichte hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Man sieht derzeit ziemlich verrückte Sachen. Handkehrum gibt es den Trend weg von Silikonformen, zurück zu mehr Handwerk und Kochtechniken.

Worauf freuen Sie sich persönlich besonders?
Ich freue mich sehr, den Wettbewerb zum ersten Mal als Teammanager der Kochnationalmannschaften zu erleben. Wir wollen unsere Freude am Handwerk vermitteln, und ich hoffe, dass wir diesen Weg nach der Olympiade mit möglichst vielen Teammitgliedern weitergehen können.

(Angela Hüppi)