Pro Monat verzeichnet Instagram rund eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer. Für Firmen ein tolles Marketingtool, wenn man es zu nutzen weiss.
«Das Wichtigste für Restaurants und Hotels bei der Nutzung von Instagram ist Konsistenz. Wenn ein Betrieb nur einmal im Monat oder gar nur einmal in der Saison etwas postet, kriegt man schnell den Eindruck, dass dort etwas schief läuft», sagt Sofia Demidenko. Die Absolventin der Business and Hotel Management School in Luzern hat auf Instagram über 3000 Follower und befindet sich gerade in den letzten Zügen ihres Masterstudiums in Digital Marketing an der Fachhochschule Luzern. Davor arbeitete sie zuletzt im Renaissance Hotel in Luzern. Immer wieder falle ihr auf, dass Betriebe im Tourismus Instagram nicht anzuwenden wüssten. Dazu gehörten etwa Hotels oder Restaurants, welche die immer gleichen Inhalte teilten. «Was ich als Followerin schätze, ist, wenn man mich auf dem Laufenden hält. Seien dies Updates der Menükarte, neue Mitglieder im Team oder spezielle Events wie zum Beispiel Weindegustationen. Die Inhalte sollten informativ und die Qualität der Bilder hochstehend sein», führt Demidenko aus.
Seien diese Komponenten stimmig, erwecke es in Followern die Lust darauf, den Ort bald zu besuchen. Und das sei es doch, was Betriebe wollten: dass Follower zu Gästen werden, die im besten Fall wiederkommen.
Gute Beispiele auf Instagram sind für Sofia Demidenko etwa das «The Chedi Andermatt» im Kanton Uri oder das Bürgenstock Resort im Kanton Nidwalden. Kleineren, weniger bekannten Betrieben rät sie, sich konsequent auf das zu fokussieren, was deren Einzigartigkeit hervorhebt. Sie zählt auf: «Das kann das Design sein, das auffallend sympathische Personal oder Spezialitäten des Hauses.» Was ebenfalls zur Kundenbindung beitragen könne, seien kleine Aktionen für die Followerschaft. «Aktuell zum Beispiel ist ein Adventskalender eine tolle Idee, um mit der Fangemeinde in Kontakt zu treten», sagt Sofia Demidenko.
Um die Reichweite zu erhöhen, sollten Betriebe zudem versuchen, mit den Followerinnen und Followern auf persönlicher Ebene ins Gespräch zu kommen. «Wer seine Fangemeinde zum Beispiel aktiv um ehrliches Feedback bittet, fällt in der Regel positiv auf, weil es das Unternehmen authentisch wirken lässt», sagt Sofia Demidenko.
Reels, die 2020 eingeführten Kurzvideos auf Instagram, seien eine weitere Möglichkeit, die Interaktion mit Followerinnen und Followern zu fördern. Die Kurzvideos müssen nach Ansicht von Demidenko weder besonders ausgefallen noch besonders kreativ sein. «Wichtig ist jedoch, dass sie visuell ansprechend sind und die positiven Eigenschaften des Betriebes hervorheben.»
Die Zahlen geben ihr recht: Laut der Werbeagentur Quintly erzeugen Reels auf Instagram im Schnitt 49 Prozent mehr Interaktion als Bilder.
(Désirée Klarer)