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Beim Wein aus Rioja liegt das Terroir im Fokus

Die Spitzenweine aus dem spanischen Weinbaugebiet Rioja waren noch nie so facettenreich wie heute.

Legendär sind die für lange Zeit in Fässern gereiften Reservas und Gran Reservas. Auf ihnen basiert das Renommee des Weinbaugebiets Rioja. Seit einigen Jahren sorgen frische Terroir-Weine für Furore. Dazu gehören die «Vinhos de Pueblo» genannten Ortsweine sowie Gewächse aus Einzellagen, «Viñedos Singulares» genannt. Interessant sind auch die Weissweine und Rosés, die elf Prozent der Produktion ausmachen.

Im Rahmen des Rioja Prestige Tasting 2024 im Restaurant Mammertsberg in Freidorf/TG präsentierte Spanien-Experte David Schwarzwälder 25 sorgfältig selektionierte Crus. Darunter befanden sich etliche Raritäten, die erst seit kurzem und nur in kleinen Mengen auf dem Schweizer Markt erhältlich sind.

Harmonie mit der zeitgenössischen Haute Cuisine

Terroirweine gedeihen auf Böden, die in unterschiedlicher Weise von Kalk, Ton und Schwemmland geprägt sind. «Bei den Mikroklimata spielen die Höhenlage zwischen 700 und 1000 Meter über Meer sowie die Entfernung vom kühlen Atlantik eine wichtige Rolle», sagt David Schwarzwälder. «Diese neuen, fast durchwegs von Eleganz und Temperament geprägten Rioja-Crus harmonieren hervorragend mit der zeitgenössichen Haute Cuisine.» Das bewies Silvio Germann, der Küchenchef des mit zwei Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Lokals. Sein Menü war perfekt auf die Weine abgestimmt.

Begeisternde Weissweine und eine Weltneuheit

Ein Höhepunkt aus dem Menü war sicher die Goldbrasse mit Kamille und fein gehobeltem rohem Fenchel. Kamille und Fenchel nahmen die Aromen der Weissweine aus den Rebsorten Viura 2020 (Bodegas Navajas) sowie Garnacha Blanca 2022 (Victor Ausejo) hervorragend auf. Überhaupt fand die kühle Stilistik der Weissweine – ob sortenrein oder in einer Assemblage – grossen Anklang. Alle Aufmerksamkeit hatte Experte David Schwarzwälder, als er den Tempranillo Bianco Villahuercos 2021 (Bodegas Javier San Pedro Ortega) präsentierte. Das war nicht etwa ein Weisswein aus sofort gepressten blauen Trauben. Tempranillo Bianco ist eine eigenständige Rebsorte, die aus einer farblosen Mutation des Tempranillo entstand.

Bei der neuen Vielfalt ist es nicht möglich, nur einen Rioja-Wein zu wählen. (zvg)

Bei den Rotweinen vermochten allen voran die Crus aus der Rioja Alavesa zu überzeugen. Grossartig der sortenreine Garnacha Finca la Medika 2020 (Juan Valdelana) oder der Tempranillo Genérico 2021 (Altún Carralaguardia). Auch zum Rind mit Broccoli und Harissa überzeugte ein sortenreiner Wein, ein Garnacha Gran Reserva 2016 (Eralena) aus der Rioja Oriental.

(Gabriel Tinguely)


Mehr Informationen unter:

riojawine.com