Die Übernachtungszahlen in Luzern erholen sich langsam. Die ruhigere Zeit nutzt man, um Lösungen für Hotspots wie die Kapellbrücke zu finden.
Der Rückblick auf das Jahr 2021 fällt bei Luzern Tourismus verhalten optimistisch aus. Direktor Marcel Perren und Verwaltungsratspräsident Martin Büttikofer stellten an einer Medienkonferenz Zahlen vor, die nach wie vor von der Pandemie geprägt waren. In der Stadt Luzern wurde gegenüber dem Jahr 2020 ein Plus von 27,8 Prozent und in der Region eine Zunahme von 26,6 Prozent an Logiernächten verzeichnet. Während noch nie so viele Schweizer Gäste Luzern und die Region besuchten wie 2021, blieben die Zahlen aus allen anderen Märkten weit unter den Werten des Vor-Corona-Jahres 2019.
Auch wenn der Begriff Overtourism während der Pandemie in den Hintergrund gerückt ist, hat man die Thematik bei Luzern Tourismus nicht vergessen. Im Hinblick auf künftig hoffentlich bessere Übernachtungszahlen und die Rückkehr der Reisegruppen aus aller Welt wird diesen Sommer ein Pilotprojekt zur Lenkung der Besucherströme lanciert. «Wir haben nun mal Sehenswürdigkeiten wie die Kapellbrücke oder das Löwendenkmal, welche die Gäste – insbesondere, wenn sie zum ersten Mal bei uns sind – einfach sehen wollen», sagte Marcel Perren. Daher sollen an solchen Hotspots künftig Sensoren angebracht werden, welche die Zahl der Gäste messen. Über mobile Geräte oder bei Bedarf auch über den Desktop können Touristen abrufen, wo sich gerade die meisten Menschen tummeln – und auf Alternativen ausweichen.
Eine weitere Strategie, um die Besucherspitzen zu brechen, ist die bessere zeitliche Verteilung der Gäste. «Mit Projekten wie der Eislaufbahn vor dem KKL oder dem Lichterfestival Luzern versuchen wir seit längerem, die Region auch im Winter attraktiver zu machen», erklärte Perren. Dies soll dem Trend entgegenwirken, dass die Region Vierwaldstättersee vor allem im Sommer eine äusserst beliebte Destination ist.
Für Marcel Perren und Martin Büttikofer ist aber klar, dass die Region die Rückkehr der internationalen Gäste und auch der Reisegruppen braucht. «Wir freuen uns sehr, dass uns während der Pandemie viele Schweizer Gäste besucht haben», so Büttikofer. «Auf lange Sicht sind wir aber abhängig von grösseren Gästevolumen und wetterunabhängigen Besuchen.»
(Angela Hüppi)