Die Weihnachtstage und der Jahreswechsel wurden von frühlingshaften Temperaturen begleitet. Trotz Schneemangel zeigen sich die Bündner Bergbahnen aber insgesamt zufrieden mit dem Saisonstart.
Die Bündner Bergbahnbranche ist trotz Schneemangels mit einem blauen Auge durch die bisherige Wintersaison gekommen. Der bis Ende Jahr erzielte Transportertrag liegt fünf Prozent über dem Fünf-Jahres-Schnitt und nur fünf Prozent unter dem sehr starken Vorjahr. Nicht mithalten konnten die Gästezahlen, mit einem Minus von 19 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und einem Minus von sieben Prozent gegenüber dem Fünf-Jahres-Schnitt. Grund dafür ist neben den fehlenden Schneefällen auch ein vergleichsweise später Saisonstart.
Angesichts der herausfordernden Witterungsbedingungen wertet Bergbahnen Graubünden (BBGR) das Ergebnis als positiv, wie die Branchenorganisation am Montag mitteilte. «Dank der technischen Beschneiung und der Höhenlage unserer grösseren Schneesportgebiete konnten wir ein respektables Pistenangebot bereitstellen», wird Präsident Martin Hug zitiert.
Allerdings seien 80 Prozent des Bündner Verkehrsertrages von nur acht der 52 im Branchenverband zusammengeschlossenen Bergbahnunternehmen erwirtschaftet worden. «Kleinere Betriebe mit beschränkter oder gar keiner technischen Beschneiung hatten mit den herausfordernden Witterungsbedinungen sehr zu kämpfen», schreibt der Verband.
So stellten Skigebiete wie das Brambrüesch in Chur oder Tschiertschen im Schanfigg auf Sommerbetrieb mit Bike-Strecke um oder transportierten ihre Gäste gleich mit Bussen in andere Skigebiete. Andere wie Splügen-Tambo kamen zwar durch die Weihnachtswoche, mussten aber nun wegen zu warmer Temperaturen das Handtuch werfen.
Doch auch grosse Skigebiete wie Arosa-Lenzerheide, Laax oder Davos-Klosters hatten mit dem aussergewöhnlichen Schneemangel zu kämpfen. Wie eine Auswertung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von letzter Woche zeigte, konnten diese sogenannten Top-Gebiete rund die Hälfte ihres üblichen Pistenangebotes bereitstellen. Bei mittleren Skigebieten wie Savognin oder Obersaxen war der offene Pistenanteil nochmals kleiner.
(SDA/agu)