Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Darum müssen Löhne in der Branche steigen

«Mein Lohn ist unfair!» Das sagen 46 Prozent der Teilnehmenden an einer Online-Umfrage der Hotellerie Gastronomie Zeitung.

Die gute Nachricht zuerst: Der L-GAV-Mindestlohn für Mitarbeitenden mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis wird im kommenden Jahr von aktuell 4369 Franken auf 4470 Franken steigen. Die schlechte Nachricht: In der Branche liegt der Medianlohn laut Bundesamt für Statistik bei rund 4480 Franken. Die Hotellerie Gastronomie Zeitung wollte es genauer wissen und startete unter den Leserinnen und Lesern eine Online-Blitzumfrage.

Vom 9. August bis 19. September 2023 gaben 345 Berufsleute Auskunft über ihren monatlichen Bruttolohn, wie lange sie schon in der Branche arbeiten und ob sie der Meinung sind, fair entlöhnt zu werden. Während zehn Prozent bei der letzten Frage schwiegen, sagten etwas mehr als 46 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie mit ihrem Bruttolohn unzufrieden sind. Wer von diesen neu in der Branche arbeitet, verdient im Schnitt nicht mehr als den Mindestlohn. Als nicht fair bezeichnen auch jene ihre Löhne, die schon länger im Gastgewerbe tätig sind. Wer zwischen sechs und 14 Jahre Branchenerfahrung auf dem Buckel hat, verdient im Schnitt nur etwas mehr als 5000 Franken brutto. Rund 5600 Franken sind es bei den Unzufriedenen, die länger als 15 Jahre in der Branche schuften.

Zu berücksichtigen ist, dass in der Umfrage nicht nach Aus- und Weiterbildungen gefragt worden ist. Auch nicht nach den einzelnen Tätigkeiten. Die Umfrage der Hotellerie Gastronomie Zeitung erhebt zudem nicht den Anspruch auf repräsentative Ergebnisse. Der Redaktion ging es darum, den Puls der Branche hinsichtlich der Löhne zu fühlen. Die Umfrage zeigt zumindest, dass die Löhne immer noch tief und die Unzufriedenheit im Gastgewerbe gross ist. Um so wichtiger bleibt eine Forderung der Hotel & Gastro Union im Zusammenhang mit der Kampagne «Gemeinsam gegen Personalmangel»: Mehr Lohn auf allen Stufen!

(Jörg Ruppelt)