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Das Beste aus Hotellerie und Hauswirtschaft

Eine Berufsrevision ist kein leichtes Unterfangen. Es hilft, wenn alle an einem Strang ziehen. Das zeigt das Beispiel der Hotellerie-Hauswirtschaft deutlich.

  • Mit den neuen Berufen wird es leichter, von der Hotellerie ins Gesundheitswesen zu wechseln und vice versa. (Bilder pexels)
  • Für Lernende der Hotellerie gehört künftig auch das Zubereiten einfacher Speisen zur Ausbildung.

Die Berufe Fachfrau/Fachmann Hauswirtschaft EFZ und Hotelfachfrau/Hotelfachmann EFZ sowie deren Pendants auf Stufe EBA weisen sehr viele Überschneidungen auf. So viele, dass die Existenz der einzelnen Berufe laut Umfrage der Kommission für Berufsentwicklung KBE von den meisten Kantonen bereits 2018 in Frage gestellt wurde. Die Kommission kam zum Schluss, dass die Berufe von einer Zusammenlegung pro-fitieren könnten. Dies war der Startschuss für die Weiterentwicklung besagter Berufe.

Der Berufsverband OdA Hauswirtschaft Schweiz sowie die Hotel & Gastro Formation Schweiz widmeten sich zuerst der obliga-torischen Fünf-Jahres-Überprüfung ihrer Berufe. Zeitgleich begannen die beiden Parteien damit, gemeinsame Qualifikationsprofile zu entwickeln. Daran beteiligt ist eine Arbeitsgruppe aus sieben Fachfrauen der Hotellerie sowie acht Fachfrauen der Hauswirtschaft. Geleitet wird das Projekt von Susanne Oberholzer, Präsidentin der OdA Hauswirtschaft Schweiz und Nina Theus, Leiterin Berufsentwicklung bei der Hotel & Gastro Formation Schweiz.

Den Umständen Rechnung tragen

Laut den beiden Co-Projektleiterinnen gestaltete sich die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe von Tag eins an konstruktiv. «Jederzeit standen die beiden neuen gemeinsamen Berufe im Zentrum. Es war stets ein Miteinander. Die Diskussionen waren sachlich, man wollte aus den bestehenden Berufen Bewährtes mitnehmen und doch Neues, Zukunftsorientiertes ermöglichen», sagt Nina Theus. Die Lernenden und die Marktbedürfnisse hätten jederzeit im Fokus gestanden. Der grösste Unterschied der bestehenden Berufe liege darin, dass in der Hotellerie eine zweite Lan­dessprache oder Englisch zum Tragen komme und in der Hauswirtschaft einfache Speisen zu­bereitet würden.

«Schwerpunkte mit betrieblichen Leistungszielen tragen den grössten Unterschieden Rechnung.»

Nina Theus, Hotel & Gastro Formation

Für die neuen Berufe können Betriebe zwischen den Schwerpunkten Hotellerie (Sprachen) und Hauswirtschaft (Speisen) wählen. «So müssen die Betriebe mit der Einführung der neuen Berufe nicht innert kürzester Zeit Kompetenzen aufbauen, die sie bisher nicht abdecken mussten», sagt ­Susanne Oberholzer. In der Berufsfachschule gebe es hingegen keine Unterscheidung.

Susanne Oberholzer ist sich ­sicher, dass sowohl Hotellerie als auch Hauswirtschaft von der Weiterentwicklung profitiert: «Zum einen aufgrund der Durchlässigkeit von Beherbergung und Gesundheitswesen, zum anderen ­ fördert die Weiterentwicklung die zukunftsorientierte berufliche Grundbildung. Damit stärkt sie das Berufsbild der Hotellerie-Hauswirtschaft.»

(Désirée Klarer)


Zum Projekt

Seit 2018 läuft die Revision. Die Inkraftsetzung der neuen Berufe Fachfrau/­Fachmann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ sowie ­Praktiker/-in Hotellerie-Hauswirtschaft EBA erfolgt per 1. Januar 2024.


Mehr Informationen unter:

hotelgastrounion.ch/bvhh

hauswirtschaft.ch