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Das Chaos organisieren, damit die guten Ideen nicht verpuffen

Das Genie beherrscht das Chaos, sagt man. Allerdings ist nicht jeder ein Genie, und viele kreative, innovative Einfälle gehen im Chaos verloren. Das muss nicht sein.

Die längst als Klassiker zu bezeichnende Mind Map hat noch lange nicht ausgedient. (Bild ZVG)

Von der Tourismusbranche wird konstant gefordert, dass sie kreativ und innovativ sein soll. Kaum ist eine neue Angebotsidee umgesetzt, schon sollen weitere Innovationen folgen. Doch zuerst müssen mal Ideen geboren werden.

Wie bei der Geburt eines Kindes geht auch der Geburt einer Idee ein Schaffensprozess voraus. Dieser erfordert ein gewisses Mass an Chaos, denn Kreativität entwickelt sich nicht, wenn strik- te Strukturen eingehalten werden müssen.

Für kreative Gedanken braucht es Zeit und Raum, um mal quer zu denken, Bestehendes auf den Kopf zu stellen, neue Blickwinkel einzunehmen oder Dinge zu verrücken, um dann wortwörtlich verrückt zu sein. Fliessen die Ideen, gilt es, diese aufzufangen, zu sortieren, zu gruppieren, zu vergleichen und dann die besten auszuwählen.

Dazu gibt es verschiedene Methoden. Diese eignen sich gut für die Einzelarbeit, vor allem aber sind sie hilfreich bei der Arbeit in Gruppen.

Die Mind Map

Diese Methode hilft, Infos/Ideen zu sammeln und zu gliedern. Das Hauptthema, zum Beispiel «Neue Weekend-Angebote», wird ins Zentrum eines Blattes oder einer Pinwand gestellt. Von diesem Hauptthema ausgehend, zieht man für jedes Unterthema eine Linie. In unserem Beispiel könnten diese «Äste» heissen: Zielgruppen, Aktivitäten im Haus, Aktivitäten extern, mögliche Partner. Nun macht man sich zu jedem Ast Gedanken. Diese hängt man als Zweig an den jeweiligen Ast. An die Zweige können wiederum weitere Gedanken gehängt werden, so lange, bis der Ideenfluss versiegt und ein feinverzweigtes Geflecht (Gedankenkarte) entstanden ist. Diese Mind Map dient als Photoprotokoll einer Sitzung und als Arbeitsgrundlage für das Ausarbeiten der weiteren Schritte.

Die Matrix

Mit dieser Methode werden Ideen visuell verglichen. Dazu zeichnet man ein Kreuz und benennt die Achsen. Die Vertikalen zum Beispiel mit originell und konventionell, die Horizontalen mit schwierig umsetzbar und leicht umsetzbar. Nun positioniert man die Ideen auf diesen Achsen. Sehr schnell wird klar, welche Ideen originell und leicht umzusetzen sind, welche zwar originell, aber schwierig umsetzbar sind und von welchen man eher Abstand nehmen sollte, weil sie konventionell und schwierig umsetzbar sind.

Die Osborn-Checkliste oder Scamper-Checkliste

Bei dieser Methode wird von einem bereits existierenden Element ausgegangen, das in irgendeiner Form verändert werden soll. Zum Beispiel die Menükarte.

Wie bei der Mind Map wird das Hauptthema ins Zentrum gesetzt. Von diesem Mittelpunkt gehen Strahlen weg. Sie heissen: Anpassen, Abwandeln, Vergrössern, Verkleinern, Ersetzen, Ergänzen, Umordnen, Kombinieren, Eliminieren. Nach und nach nimmt man sich jeden Strahl vor und beantwortet Fragen wie: Was kann ich anpassen, verkleinern, kombinieren? Welche Folgen würde das haben? Wen würde die Veränderung (Vor- und Nachteile) betreffen und in welcher Form? Danach werden die Ideen bewertet und farblich markiert. Dazu bietet sich das Ampelsystem an: Grün = gut, Orange = nochmals überlegen, Rot = kommt nicht in Frage. Rasch wird klar und ersichtlich, wo das Optimierungspotenzial liegt.

(Rif)