Andreas Williner von Unilever liebt die Wettbewerbswelt. Er ist überzeugt, dass ein Sponsoring in diesem Bereich dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.
Andreas Williner, Sie haben selbst an mehreren Kochkunst-Wettbewerben mitgemacht. Was fasziniert Sie an der Wettbewerbswelt?
Neben der Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln und Menschen kennenzulernen, konnte ich bei Wettbewerben viel über aktuelle Trends lernen. Die Fähigkeit, unter Druck Höchstleistungen abzurufen, hat mir zudem dabei geholfen, das Beste aus mir herauszuholen.
Unilever unterstützt neu die Schweizer Kochnationalmannschaft. Wieso ist diese Unterstützung für Sie wichtig?
Die Schweiz ist für ihre hochwertige Gastronomie bekannt, weshalb es wichtig ist, das Ansehen des Kochberufs zu fördern. Internationale Wettbewerbe steigern bei jungen Nachwuchstalenten die Leidenschaft für den Beruf. Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit, neue Personen für das Berufsfeld zu begeistern und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Sie sind Leiter der Culinary Fachberatung bei Unilever. Welches sind Ihre Aufgaben?
Zu meinen täglichen Aufgaben gehören unter anderem das Food-Styling, die Food-Fotografie, die Rezept- und Produktentwicklung sowie Schulungen. Neben der kreativen Arbeit ist mir der Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden besonders wichtig. Nur so kann ich mehr über ihre täglichen Herausforderungen lernen und ihnen passende Lösungen bieten.
Sie kennen sich mit den Trends im Lebensmittelmarkt aus. Was ist gerade aktuell?
In unserem Future Menus Trendreport 2023 haben wir die wichtigsten Entwicklungen aufgespürt. Für uns besonders relevant ist der Trend, Gemüse statt Fleisch als Highlight auf dem Teller zu präsentieren. In der Schweiz aktueller denn je sind zudem Sharing-Konzepte: Die Gäste suchen im Restaurant ein gemeinsames Erlebnis – umso wichtiger ist es, geeignete Gerichte anzubieten. Weitere wichtige Entwicklungen sind die Vermeidung von Food Waste und die proteinreiche Ernährung.
Welche Trends gibt es im Bereich Food Styling?
Die Natürlichkeit von Lebensmitteln hat heutzutage einen deutlicheren Fokus auf dem Teller, wohingegen früher die vielseitige Verarbeitung das Hauptthema war. Am wichtigsten finde ich aber, den eigenen Stil zu finden. Dabei sollte beachtet werden, dass das Anrichten nicht nur zum Koch oder zur Köchin passen muss, sondern auch zum Restaurant, den Gästen, dem Ambiente und den angebotenen Speisen.
Wie werden Sie persönlich die Olympiade der Köche im Februar verfolgen?
Ich freue mich, nach Stuttgart zu reisen, um dort mit den Schweizer Kochnationalmannschaften persönlich beim Wettbewerb mitzufiebern.
(Angela Hüppi)
Die Kochlehre schloss Andreas Williner als Kantonsbester im Wallis ab. Später holte er sich bei den World Skills 2003 den Vize-Weltmeistertitel. Heute ist er als Experte bei der höheren Berufsbildung sowie als Leiter der Culinary Fachberatung bei Unilever tätig.