Die Gastkolumne von Philipp Niederberger, Direktor des Schweizer Tourismus-Verbands STV.
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und das Laub verfärbt sich zu einem bunten Blättermeer – der Herbst hat in der Schweiz Einzug gehalten. Einst vom Schweizer Tourismus als Übergangszeit vernachlässigt, gewinnt die dritte Jahreszeit zunehmend an Bedeutung. Wichtig ist der Herbst auch, weil im Oktober traditionell die Budgetdebatte in den Finanzkommissionen des Bundesparlaments beginnt. Im Fokus steht für den Schweizer Tourismus-Verband STV dabei die Finanzierung der touristischen Förderinstrumente: Schweiz Tourismus, Innotour und die neue Regionalpolitik. Angesichts knapper öffentlicher Mittel kommt diesem Dossier eine stetig wachsende Bedeutung zu.
Im September stellte der Bundesrat zudem die Eckwerte für ein Sparpaket mit rund 60 Massnahmen vor. Auch der Tourismussektor wird davon betroffen sein. Allerdings hat das Paket noch einen weiten Weg vor sich. Die Vernehmlassung startet im Januar 2025, danach wird das Parlament darüber befinden, bevor es – im Falle eines Referendums – dem Stimmvolk vorgelegt wird. In Kraft treten könnten die Sparmassnahmen im Jahr 2027. Der Tou-rismussektor muss sich darauf einstellen, einen Beitrag zur Stabilisierung des Bundes-haushalts zu leisten. Gleichzeitig wird sich der STV mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die touristischen Förderinstrumente ausreichend finanziert bleiben. Nur so lassen sich attraktive Angebote und eine moderne Infrastruktur realisieren – entscheidende Voraussetzungen, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Schweizer Tourismus zu stellen. Dazu gehört nicht zuletzt die Förderung eines nachhaltigen Ganzjahrestourismus, der den Herbst als bedeutende Saison weiter stärkt.