Bis 2030 will die Schweiz die Lebensmittelverschwendung halbieren. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in der Schweiz jährlich im Abfall. Letztes Jahr sagte der Bund der Lebensmittelverschwendung mit einem Aktionsplan den Kampf an. Zahlreiche Akteure der Lebensmittelbranche unterzeichneten eine Vereinbarung mit dem Ziel, bis 2030 den Food Waste verglichen mit 2017 zu halbieren. Das Reduktionsziel beschäftigte die Teilnehmenden der Tagung Fokus Food Save vergangene Woche. Der Anlass wird von United Against Waste UAW organisiert. Der Verein bringt die Akteure aus der Lebensmittelbranche an einen Tisch.Erste Schritte wurden gemacht, erklärte Susanne Blank vom Bundesamt für Umwelt. So hätten sich Arbeitsgruppen in den verschiedenen Bereichen zusammengefunden, um Leitfäden zur Food-Waste-Messung zu erstellen. «Bei der öffentlichen Beschaffung setzen wir zudem mit einem neuen Verpflegungskonzept an», so Blank. «Bund, Kantone und Gemeinden haben hier einen grossen Hebel.» Weiter gibt es einen neuen Leitfaden für Lebensmittelspenden. Unter anderem sollen Produkte auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums abgegeben werden können.
In der Gastronomie laufen in verschiedenen Kantonen Food-Save-Aktionen. Betriebe messen ihre Lebensmittelabfälle und ergreifen Massnahmen zur Reduktion. «In Basel-Stadt läuft schon die zweite Runde», erklärte Stefanie Kaiser, Projektleiterin in der Stadtentwicklung. «Die 30 Betriebe der ersten Runde reduzierten durchschnittlich 35 Prozent, das Maximum war 70 Prozent.»
Dass der Weg jedoch noch weit ist, zeigt ein Blick in die Niederlande. Dort arbeitet man auf dasselbe Ziel hin, allerdings mit einigen Jahren Vorsprung. «Wenn die Quick Wins einmal erreicht sind, wird es mit der Reduktion schwieriger», sagte Toine Timmermans von Food Waste Free United, dem Pendant zu UAW. «Wir haben noch viel zu tun, und es wird einen Effort von allen Involvierten brauchen.»
(Alice Guldimann)