Als 2020 die ersten Hotel-Kommunikationsfachleute ihre Lehre beendeten, wusste niemand so recht, wie und wo diese Generalisten einzusetzen sind. Inzwischen haben sie ihren Platz gefunden.
Manuel Widmer gehört zum ersten Jahrgang von Berufsleuten, die 2017 eine Hoko-Lehre begannen. Seine Grundbildung, während der er in der Hauswirtschaft, im Service, in der Küche sowie im Front- und Backoffice arbeitete, absolvierte er im Hotel Belvoir in Rüschlikon/ZH.
Nach der Lehre servierte Manuel Widmer ein paar Monate lang im Bergrestaurant Fuxägufer in Davos, bevor er als Réceptionist in den Landgasthof Halbinsel Au an den Zürichsee zurückkehrte.
Bereits zwei Monate später wurde er dort zum Front Office Manager befördert und leitete das Administrationsteam sowie das komplette Housekeeping. Noch bis Ende August ist Manuel Widmer in diesem Landgasthof als stellvertretender Restaurantleiter tätig. Wie sein nächster Karriereschritt aussieht, ist noch offen. Auf die Frage, ob die Hoko-Lehre ihm Vorteile gebracht hat, antwortet Manuel Widmer: «Ja, definitiv!» Durch das Arbeiten in allen Abteilungen kenne und verstehe er die Arbeitsabläufe und Zusammenhänge im ganzen Betrieb. «Das ist etwas, das ich mir von meinen Mitarbeitern jeweils auch wünschen würde.»
Ein weiterer Vorteil der Hoko-Ausbildung sei, dass ihr Schwerpunkt auf der Kommunikation in verschiedensten Gesprächssituationen liege. Der 22-Jährige hat bereits Leute eingestellt, Mitarbeitergespräche geführt sowie auch Kündigungen ausgehändigt. «Dabei half mir das Kommunikationswissen aus der Lehre sehr.»
Auch Carmen Többen, Schweizer Meisterin im Beruf Hotel Reception und AICR Switzerland’s Best Receptionist 2022, hat Hoko gelernt.
Sie sagt: «Ich schätze sehr, dass in der Ausbildung Wert auf respektvolle, empathische und effiziente Kommunikation gelegt wird. Diese ist extrem wichtig im Hotel, speziell in stressigen Situationen.» Das vernetzte Denken und die Grundkenntnisse in allen Abteilungen seien für sie im Alltag immer wieder von Vorteil.
Carmen Többen hat früh gewusst, dass sie eine Grundbildung im Hotel machen will, konnte sich aber nicht entscheiden, welche. «Ich bin froh, dass es die Hoko-Lehre gibt. Dank ihr konnte ich alle Arbeitsbereiche erleben, bevor ich mich auf die Réception spezialisiert habe.»
(Riccarda Frei)