Seit Jahren fordert die Arbeitnehmerorganisation Hotel & Gastro Union die Wiederaufnahme von L-GAV-Verhandlungen im Schweizer Gastgewerbe. Diese wurden seit 2019 vom Arbeitgeberverband Gastrosuisse blockiert. Gestern hat nun der Verband die Öffentlichkeit darüber informiert, dass er sich mit der Hotel & Gastro Union und den anderen Sozialpartnern wieder an einen Tisch setzen will.
Die Präsidentinnen und Präsidenten der Kantonalverbände und Fachgruppen von Gastrosuisse haben an ihrer gestrigen Konferenz in Basel die Wiederaufnahme der L-GAV-Verhandlungen mit den Sozialpartnern beschlossen. Damit heben sie die seit 2019 anhaltende Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes auf. Bereits im Dezember 2024 machte Gastrosuisse-Präsident Beat Imhof in einem Interview mit der Tamedia-Gruppe deutlich, dass ein neuer Gesamtarbeitsvertrag für Stabilität in der Branche sorgen würde.
Die grösste Arbeitnehmerorganisation im Schweizer Gastgewerbe, die Hotel & Gastro Union, begrüsst die Rückkehr von Gastrosuisse an den Verhandlungstisch. «Wir stehen zur Sozialpartnerschaft und wollen die Herausforderungen der Branche gemeinsam lösen», erklärt Oliver Schärli, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union.
Mit ihrer Unterschriftensammlung «Gemeinsam gegen Personalmangel», die über 20’000 Personen unterzeichneten, und einer nachfolgenden Gastro-Umfrage hat die Hotel & Gastro Union in den vergangenen zwei Jahren ihre Forderungen immer wieder deutlich gemacht:
Bessere Ausbildung von Mitarbeitenden und Arbeitgebenden
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit
Generelle Lohnerhöhungen auf allen Stufen
«Wir erwarten, dass den Worten von Gastrosuisse nun Taten folgen und der Arbeitgeberverband die L-GAV-Verhandlungen so rasch wie möglich wieder aufnimmt. Der letztmalig 2017 angepasste L-GAV ist schon lange nicht mehr zeitgemäss», erklärt Roger Lang, Leiter Kampagnen und Sozialpolitik der Hotel & Gastro Union.
(mm/rup)