Es ist ein einfaches Prinzip und doch brauchte es einen Erfinder: Bruno Hunkeler kreierte 1967 das Besteckbehältersystem Hulu. Heute sind die stapelbaren Boxen Standard in der Gastronomie.
Das Jahr 1967 veränderte die Gesellschaft. Während in San Francisco die Hippies neue Lebensformen der Liebe erforschten, erlebten einige US-ameri-kanische Städte schlimme Ras-senunruhen. Israel besetzte im Sechs-Tage-Krieg Ost-Jerusalem, die Golanhöhen und das West-jordanland, und in Griechenland putschte sich das Militär an die Macht. Erfreuliches geschah in England, wo die Beatles ihr legendäres Album «Sgt. Pepper’s Lone-ly Hearts Club Band» veröffentlichten. In der Schweiz beschäftige im Jahr 1967 ein heftiger Sturm die Bevölkerung, der im Wald grosse Schäden anrichtete. Markantes geschah auch auf dem Schweizer Autobahnnetz mit der Eröffnung des sechsten Teilstückes der N1, heute A1, zwischen Oensingen/SO und Lenzburg/AG. Im gleichen Jahr lancierte Bruno Hunkeler die heute weltbekannte Besteckbox Hulu. Ein Begriff übrigens, der ein Zusammenzug von Hunkeler und Luzern ist.
Bruno Hunkeler stand damals mit seinem Bruder Josef Hunkeler junior der Familienfirma seit den frühen 1960er-Jahren vor. Die beiden Brüder vertraten die zweite Generation. Gegründet wurde die Firma 1946 von ihrem Vater Josef Hunkeler an der Zürichstrasse in Luzern, welche 1953 in die J. Hunkeler AG umgewandelt wurde. Bald schon bezog man neue Räumlichkeiten am Grimsel-weg 5 in Luzern, wo der Firmensitz bis heute geblieben ist.
Unter der Ägide der beiden Brüder wurden die Geschäfte auf internationaler Ebene stark ausgebaut. Vor allem Bruno Hunkeler entwickelte Eigenprodukte und Designs, welche die Unternehmung weiterbrachten. Und dann kam der grosse Wurf im Jahr 1967 mit der Geburtsstunde der Hulu-Besteckbehälter. Die Behälter wurden rasch stark nachgefragt. So konnte die J. Hunkeler AG beispielsweise 1972 die Olympiade in München und Kiel beliefern.
1998 übernahm Bruno Hunkeler die J. Hunkeler AG in Personalunion. Es erfolgte die Umfirmierung in die Hunkeler Gastro AG. Sein Sohn Mario Hunkeler, der seit 1993 im Aussendienst der Unternehmung tätig war, wurde Mitglied der Geschäftsleitung.
Die Strategie hin zu Nischen fruchtete. Die Firma etablierte sich weiter im Markt und viele weitere Gastroartikel wie Porzellan, Besteck und Glas kamen zum Sortiment hinzu. 2008 übernahm die Hunkeler Gastro AG das operative Geschäft der 1901 gegründeten Buchecker AG in Luzern, zu welcher auch die Grüter Suter Gastro gehörte.
Seit 2010 verantwortet Mario Hunkeler die Geschäfte in dritter Generation. Unter seiner Führung wurde 2012 das operative Geschäft der 1924 gegründeten Sternegg AG, Schaffhausen, übernommen. So entstand bei Hun-keler Gastro AG die Dachmarke Gastroimpuls.
(Ruth Marending)