An der Tagung des Berufsverbandes Hotellerie & Hauswirtschaft zeigte sich die Vielseitigkeit des Jobs eindrücklich.
Nicht nur die Aufgaben der Fachleute in der Hotellerie-Hauswirtschaft sind vielseitig. Auch die Teilnehmenden an der Tagung im Psychiatriezentrum in Münsingen/BE waren bunt gemischt. Eingangs erläuterte die Präsidentin Piera Dalla Via einige Aspekte der Vielseitigkeit. «Wir müssen unsere Ressourcen für sehr unterschiedliche Aufgaben nutzen. Dazu benötigen wir vielseitige Talente.» Ausserdem stellte sie den Vorstand des Berufsverbands vor, dem aktuell Monika Messmer, Nicole Brosi, Simona Piovani, Lindsay Smith, Rebekka Studer, Catherine Basile sowie Alexandra Rath angehören.
Piera Dalla Via, Präsidentin Berufsverband Hotellerie & Hauswirtschaft
Das PZM Psychiatriezentrum Münsingen gehört zu den grössten psychiatrischen Kliniken in der Schweiz. Nathalie Schenkel, Leiterin Hotellerie, zeigte in ihrem Referat auf, welche Herausforderungen sie und ihr Team zu bewältigen haben. Im Moment sei ein Teil-Neubau eines Gebäudes im Gang. Sie und ihr Team machten die Architekten stets darauf aufmerksam, welche Dinge in einem Psychiatriezentrum beachtet werden sollten. Die Bodenbeläge beispielsweise müssten sehr robust sein und für sie einfach zu reinigen. «Es gibt Patienten, die suizidgefährdet sind und daher darf sich nichts in den Zimmern befinden, was gefährlich für sie sein könnte.» Zudem komme es regelmässig vor, dass das Inventar, die Matratzen oder andere Dinge zerstört werden. Und als besondere Herausforderung nannte sie gewalttätige oder randalierende Patienten. «Oder es gibt Patienten, die aufdringlich sind oder ununterbrochen auf einen einreden.»
In einem weiteren Referat erklärte Jennifer Huber, Geschäftsführerin von Mindful Balance den anwesenden Hotellerie- und Hauswirtschaftsfachleuten, wie sie effizient mit Mehrfachaufgaben umgehen können. Mit ihrer Aussage: «Durch den falschen Umgang mit Mehrfachaufgaben verlieren wir bis zu 16 Stunden pro Arbeitswoche» traf sie bei vielen einen wunden Punkt. Denn oft erledige man verschiedene Dinge gleichzeitig. Was einen jedoch nicht effizienter mache, sondern das Gegenteil sei der Fall. «Wer bei seinen Aufgaben Prioritäten setzt, hat weniger das Gefühl, alles auf einmal erledigen zu müssen.» Zudem riet sie dazu, Pausen in den Alltag einzubinden. «Kurze Pausen alle 90 Minuten können helfen, die Leistung zu verbessern, und man wird weniger müde.»
Zum Schluss informierte die Co-Projektleiterin der Arbeitsgruppe Weiterentwicklung Hotellerie-Hauswirtschaft Susanne Oberholzer über den neuen Beruf, der 2024 an den Start geht. Mehr dazu hier.
(Daniela Oegerli)