Die Gastkolumne – diese Woche von: Barbara Gisi, Direktorin Schweizer Tourismus-Verband
Die ganze Welt redet unablässig von Digitalisierung. Fast alles ist digital, virtuell und online. Das Thema eignet sich hervorragend, um mit Schlagwörtern ein oft wenig fundiertes Wissen zu suggerieren und zu zeigen, dass man am Puls der Zeit ist, mitreden kann. Grosszügig verbreiten wir unsere privatesten Daten in alle Himmelsrespektive Cloud-Richtungen, gratis und franko, weil uns Apps und Co. das Leben erleichtern; Total Digital Convenience sei Dank. Unzählige Datensammlungen werden täglich, stündlich, minütlich angelegt und um Datenmengen erweitert, die sich jeglicher Vorstellungskraft entziehen. Wer die Daten am geschicktesten sammelt und verknüpft, generiert Einfluss und Macht, indem er mit Bequemlichkeit Abhängigkeit schafft. (Wer hat sich nicht schon einmal auf Booking.com orientiert oder sogar gebucht?) Daten sind die aktuelle Handelsware, vielleicht sogar das heutige Lebenselixier – hoffen wir auf immerwährende Verfügbarkeit von Strom!
Und was heisst das für die Tourismusbranche, die wie jede andere betroffen ist? Wir analysieren, mutmassen, legen ebenfalls kleinere und grössere Datenpools an, zumeist jeder für sich oder doch nur im kleinen Kreis. Wenn Gärtchendenken und Föderalismus in einem Bereich definitiv nicht spielen, dann in der Digitalisierung. Touristiker sind Weltklasse in der Vernetzung. Übertragen wir diese Gabe von den Personen auch auf die Daten, und der Tourismus ist bald bestens aufgestellt!