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Ein neuer Beruf in der Hotellerie

Die Weiterentwicklung Hotellerie-Hauswirtschaft ist so gut wie ab-geschlossen. Der neue Beruf startet 2024.

Nach vier Jahren Arbeit stehen Susanne Oberholzer und ihr Team kurz vor der Einführung des neuen Berufs. (Nils Kurth)

An der Fachtagung des Berufs-verbandes Hotellerie & Hauswirtschaft in Münsingen/BE (Seite 19), informierte die Co-Projektleiterin der Arbeitsgruppe Weiterentwicklung Hotellerie-Haus­wirt-schaft Susanne Oberholzer über den neuen Beruf. Unterstützt wurde sie vom Vorstandsmitglied Catherine Basile.

Der neue Beruf heisst in Zukunft Fachfrau Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ oder Fachmann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ. Die zweijährige Ausbildung heisst ab dem kommenden Jahr Praktikerin Hotellerie-Hauswirtschaft EBA oder Praktiker Hotellerie-Hauswirtschaft EBA. Susanne Oberholzer erläuterte, dass sich der Ausbildungsinhalt als solcher nicht unterscheide. «Die Ausbildung wird lediglich mit zwei Schwerpunkten angeboten, welche der Betrieb festlegt und die im Lehrvertrag vermerkt werden.» Für die Hotellerie sei der Schwerpunkt eine zweite Landesprache oder Englisch und in der Hauswirtschaft sei es das Zubereiten einfacher Speisen. Nach dem Abschluss der Ausbildung könnten die Berufsleute im Hotel, Spital oder Heim arbeiten, betonte die Co-Projektleiterin. Die Schwerpunkte seien als betriebliche Leistungsziele definiert. Das heisst, in der Berufsschule werden die theoretischen Grundlagen für beide Schwerpunkte unterrichtet.

Catherine Basile ergänzte, die Verantwortlichen seien von einer grösseren  Attraktivität des Berufes überzeugt und dass sich mehr Lernende finden werden. Das sieht Franziska Gasser, Präsidentin der Region Nordwestschweiz, ähnlich: «Nun ist es egal, in wel-chem Betrieb die Lernenden eine Ausbildung absolvieren. Sie bringen alle das gleiche Fachwissen mit.» Zudem finde sie es besser, dass die Ausbildung nach Handlungskompetenzen aufgebaut sei. So ist es für die Ausbildner einfacher, die Lernenden auf ihre zukünftige Arbeit vor­zubereiten.

Die Umsetzung läuft

Die Umsetzung erfolgt in vier Etappen. Aktuell bieten die dezentralen Organisationen von Hotel & Gastro Formation Schweiz und die kantonalen sowie regionalen Verbände der Oda Hauswirtschaft Schweiz in der ersten Etappe Vorinformationsveranstaltungen an. Diese werden gemeinsam von den jeweiligen kantonalen Organisa­tionen geleitet. An den Vorinformationen sollen insbesondere die Berufsbildenden über Neuerungen informiert werden, die relevant für die Selektion der Lernenden sind. Als zweite Etappe erfolgt die Information der Lehrpersonen. Die Implementierung in den Kantonen bildet ab Herbst 2023 die dritte Etappe. Ab Ende dieses Jahres werden schliesslich Tageskurse für Ausbildner angeboten.

Digitale Lerndokumentation

Susanne Oberholzer sagte zudem, dass die Lerndokumentation digital daherkomme. Darin hält die lernende Person laufend alle wesentlichen Arbeiten im Zusammenhang mit den zu erwerbenden Handlungskompetenzen fest. Der Wigl-Verlag bietet das Tool, unter der Gesamtverantwortung von Hotel & Gastro Formation Schweiz und der OdA Hauswirtschaft Schweiz, für die neuen Berufe der Hotellerie-Hauswirtschaft an. Bei der Entwicklung des Tools nutzen die Verantwortlichen Synergien zwischen der Weiterentwicklung Hotellerie-Hauswirtschaft und der Berufsrevision Küche. «Ziel ist, dass dereinst alle Berufe der Hotellerie, Gastronomie und Haus-wirtschaft mit dem gleichen Tool arbeiten», ergänzt die Co-Projektleiterin.

(Daniela Oegerli)


Mehr Informationen unter:

hotelgastrounion.ch