Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI und die SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern präsentierten den ersten «State of Food & Hospitality Report». Über 50 Branchenkenner und -kennerinnen trafen sich am GDI, um aus erster Hand von den Haupterkenntnissen der Projektgruppe zu hören.
Der «State of Food & Hospitality Report» – der voraussichtlich jährlich erscheinen soll – verspricht, die aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Hospitality-Branche zu beleuchten und nach konkreten Lösungen zu suchen. Die aktuelle Ausgabe befasst sich mit der Grundsatzfrage, ob das Ressourcen-Problem der Branche mit Individualisierung gelöst werden kann. Zum gewählten Thema äusserte sich Peter Herzog, Head of Operations am GDI, der die Präsentation eröffnete, wie folgt: «Offenbar hat unsere Projektgruppe bei der Themenwahl den Nagel auf den Kopf getroffen und ein echtes Bedürfnis angesprochen.» Damit deutete er an, dass die Reaktion auf die Einladung für den Anlass sehr positiv war und eine zahlenmässig erfreuliche und hochkarätige Gästeschar den Weg ins GDI unter die Füsse genommen hat.
Eine Besonderheit des «State of Food & Hospitality Reports» besteht darin, dass sowohl das Thema als auch die Umsetzung in enger Zusammenarbeit zwischen dem GDI und der SHL bestimmt werden. Einzigartig ist definitiv auch, dass nicht ein Team aus Forscherinnen und Forschern, sondern acht Studierende und frisch gebackene Alumni der SHL für die Erarbeitung zuständig waren. «Wir suchten bewusst den Kontakt zur nächsten Generation, zu frischen Visionen und neuen Ideen, um dann die Brücke zu unseren Sichtweisen, Erfahrungen und Industrie-Kontakten zu schlagen», so Peter Herzog zu dieser eher aussergewöhnlichen Herangehensweise der Report-Erarbeitung. Kompetent angeleitet und tatkräftig unterstützt wurden die unerfahrenen Forscher und Forscherinnen durch Christine Schäfer, Senior Researcher am GDI, und Josef Jans, Director of Innovation & Business Development an der SHL.
Die sichtlich stolze SHL Direktorin Christa Augsburger wies in ihrer kurzen Ansprache auf die Wichtigkeit von starken Partnerschaften hin: «In einer Zeit, in der Kooperation und Innovation entscheidend sind, haben wir im GDI einen kompetenten Partner gefunden.» Der Report markiere einen vielversprechenden Startpunkt für eine lebendige Partnerschaft zwischen der SHL Schweizerischen Hotelfachschule Luzern und dem ältesten Think Tank der Schweiz. Der Vorstellung von Ergebnissen und kreativen Ansätzen der Projektgruppe schaute Christa Augsburger gespannt – und mit einer leicht provokativen Frage in punkto aufgestellter These – entgegen: «Ist es in sich nicht ein Widerspruch, das Ressourcenproblem der Hospitality-Branche mit Individualisierung zu lösen? Erzeugt Individualität nicht ein Mehraufwand, der eben mehr Ressourcen bindet?»
Die Projektgruppe nahm diese Challenge an und startete die Vorstellung ihrer Ergebnisse. Luca Olschewski, Nicolai Walter und Selina Güntert – als Vertretende der Projektgruppe – beleuchteten zum Thema die Teilbereiche «Die Gäste von morgen: Bedürfnisse im Wandel», «Mitarbeitende im Fokus: Fachkräfte halten, Talente fördern», sowie «Nachhaltige Praxis: Food Waste vermeiden, Umsätze steigern». Innerhalb dieser Schwerpunkte präsentierten die drei Jungforschenden mögliche Ansätze, wie sich individualisierte Lösungen - wie zum Beispiel «Simon & Josef» mit ihrem digitalen Housekeeping-Tool - positiv auf die Ressourcenthematik auswirken können. Aus der Präsentation wurde klar: Wer die Früchte der Individualisierung ernten will, muss auch einen entsprechenden Effort leisten. Doch das Projektteam ist sich einig: Langfristig wird ein Betrieb mit Individualisierungsmassnahmen die Kosten senken, Ressourcen einsparen und den Umsatz steigern können.
Der Zeitplan für die Erstellung des Reports war straff. Die Themenfindung begann im Mai 2023, gefolgt von der Rekrutierung der SHL Studierenden und Alumni. Ende Juni 2023 fand das Kick-Off-Meeting statt und im Juli 2023 traf sich das Projektteam für die erste Work-Session. Es folgte viel Recherche mit mehreren Feedback-Schleifen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse von hoher Qualität sind. Die Abnahme des Reports erfolgte im Dezember 2023. Josef Jans, der von der ersten Sekunde mit dabei war, brachte zum Ausdruck, dass dieses Engagement für ihn eine Ehre war. Auch sprach er im Namen der SHL seinen Dank an das GDI, insbesondere Peter Herzog und Christine Schäfer, aus: «Die Initiierung eines solchen Projekts erfordert Mut, und es bedarf Zeit und Leidenschaft, um es erfolgreich über die Zielgerade zu bringen.»
(mm/ade)