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Fredy Albrecht «Junioren sind die Chefs von morgen»

Die Junioren-Kochnati zu sponsern, ist für Fredy Albrecht von La Ibense Ehrensache. Über Geld redet er nicht, dafür über seine Begeisterung für ein Team, auf das er grosse Stücke hält.

Fredy Albrecht: «Für uns zählt in erster Linie die Beziehung zu den Jungen.». (ZVG)

HGZ: Fredy Albrecht, stimmt es, dass Sie und Ihr Unternehmen einer der treuesten Partner der Junioren-Kochnationalmannschaft sind?

Fredy Albrecht: Ja, ich muss kurz überlegen. Es sind wirklich schon neun Jahre. Wir sind stolz darauf.

Wie ist der Kontakt zum Kochverband eigentlich zustande gekommen?

Anlässlich eines Gesprächs mit Rolf Mürner, der als Coach eng mit der Kochnati verbunden war, kam die Idee einer Partnerschaft auf. Rolf und ich sind seit vielen Jahren befreundet, ich habe seine vielen Erfolge live miterlebt. Die Schweiz ist ein kleines Land und es gibt nicht viele Persönlichkeiten wie Rolf Mürner, die nicht nur der Branche, sondern auch dem Konsumenten bekannt sind. Von seinem Image, ein Macher zu sein, aber auch schlicht von seiner Persönlichkeit kann unsere Marke Boiron heute noch enorm profitieren. Deshalb ist Rolf Mürner auch unser Markenbotschafter.

Sie sind Geschäftsführer eines Unternehmens und müssen logischerweise für Umsatz sorgen. Was bringt Ihnen und Ihrer Marke Boiron das Sponsoring der Junioren?

Für uns hat das verschiedene Gründe. Erstens generiert uns das Sponsoring Aufmerksamkeit im klassischen Sinne für die Marke und die Produkte von Boiron. Zweitens kommen wir dadurch mit motivierten, engagierten und talentierten Jungköchen in Kontakt, die nicht nur neue Ideen für unsere Produkte haben, sondern auch die Chefs von morgen sind. Und drittens liegt uns die Förderung dieser Berufsgruppe sehr am Herzen. Wir sind überzeugt, dass gerade die Junioren-Kochnati eine starke Sogwirkung auf viele Jugendliche hat. Dies sorgt für eine hohe Attraktivität der Berufe Koch und Pâtissier.

Alles gute Gründe, aber Sponsoring kostet Geld. Es sind fünf-, häufig sechsstellige Beträge. Kann man die so locker ausgeben? (lacht) Wer kann heute noch locker Geld ausgeben?

Die Einschätzung unseres finanziellen Beitrages überlasse ich Ihnen. Für uns zählt in erster Linie die Beziehung und der Erhalt einer typisch schweizerischen Tradition, denn: Du bist, was du isst!

Was sagen Ihre Chefs, die Familie Marinello, zu Ihrem Kochnati-Engagement?

Wer im Lebensmittelbereich erfolgreich sein will, muss leidenschaftlicher Fan von Rohstoffen und Verarbeitungstechniken sein und ein kulinarischer Geniesser. Tiziano Marinello ist das alles zusammen. Kleine Anekdote: Als die Junioren-Kochnati einmal dringend Stachys brauchte, konnte Tiziano diese über Nacht organisieren. Oder als einmal im Oktober frische Aprikosen für ein Dessert gefragt waren, war mein Chef zur Stelle. Das nenne ich gelebte Partnerschaft.

Sollten sich Ihrer Meinung nach noch mehr Unternehmen für die Kochkunst engagieren?

Ja, auf jeden Fall. Kochkunst ist Leidenschaft für den Beruf und setzt relevante gesellschaftliche und ernährungstechnische Trends. Das inspiriert auch die jungen Berufsleute.

Ist Ihnen nach all den Jahren der regelmässige Kontakt zum Team immer noch wichtig?

Oder sind Sie mittlerweile eher der Typ Sponsor auf Distanz? Ein regelmässiger Kontakt ist mir sehr wichtig. Einerseits ist das ganze Team sehr sympathisch und motiviert, andererseits können wir als Firma La Ibense natürlich auch von den TeamErfahrungen und Ideen mit unseren Produkten profitieren.

Sind Sie Koch? Oder woher rührt Ihre besondere Affinität für Kochkunst und Wettbewerbe?

Ich bin kein gelernter Koch. Unsere Familie hatte ein Comestibles-Geschäft mit Produktionsküche und Catering. Mein Vater hat eng mit Spitzenköchen wie Max Kehl zusammengearbeitet. Ich war viele Jahre im Delikatessen-Business tätig, unter anderem auch drei Jahre als Abteilungsleiter Gourmet in Feinkostläden in New York. Wettbewerbe, sei es in der Koch- oder PâtisserieSzene, begeistern mich seit jeher weil pure Leidenschaft mit inspirierender Kreativität und fachlichem Können kombiniert werden muss.

Welche Chancen räumen Sie der Junioren-Kochnati für die WM in Luxemburg ein?

Ausgezeichnete! Es ist ein wunderbares Team voller Motivation, Ideen und Willensstärke. Das sind die Qualitäten, die es braucht, um erfolgreich zu sein. Ich drücke die Daumen und wünsche dem Team nächstes Jahr in Luxemburg das notwendige Glück!

Erlauben Sie uns noch eine ganz persönliche Frage: Fredy Albrecht kocht Zu Hause. Wo liegen dessen Stärken: bei der Vorspeise, beim Hauptgang oder Dessert?

Ich würde sagen beim Dessert.

Und welche Medaille hängt Ihnen Ihre Frau für Ihre Kochkünste um?

Keine, aber ihre Augen glänzen, und sie schenkt mir das schönste Lächeln.

(Interview Jörg Ruppelt)