Beim diesjährigen Hotel-Innovationstag drehte sich alles um Megatrends. Dazu gehört insbesondere die Nachhaltigkeit.
«Es sind wahrlich herausfordernde und turbulente Zeiten, in denen wir uns befinden.» Mit diesen Worten begrüsste Gastrosuisse-Vorstandsmitglied Esther Friedli die Teilnehmenden des Hotel-Innovationstags im Verkehrshaus Luzern. Das Gastgewerbe habe während der vergangenen zwei Jahre unglaubliche Resilienz gezeigt und bewiesen, wie innovativ es ist. «Die Pandemie hat in der Hotellerie vieles auf den Kopf gestellt», so Friedli. Insbesondere Trends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien beschleunigt worden.
Zum Thema Nachhaltigkeit erläuterte Roland Zegg, Präsident von Ibex Fairstay, den aktuellen Trend der Neo-Ökologie. Diese zeigt sich unter anderem im Siegeszug der Sharing-Ökonomie. Statt ständig neue Dinge zu kaufen, wird repariert, ausgeliehen, gebraucht gekauft oder gemietet. Ein Beispiel dafür ist die Carsharing-Firma Mobility, welche mittlerweile über 1500 Standorte in der ganzen Schweiz hat. Ein weiterer Zweig der Neo-Ökologie ist die Sinn-Ökonomie. «Diese bewegt sich weg vom reinen Gewinnstreben hin zum gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein», erklärte Zegg. Für die Hotellerie heisst dies, dass sie nicht nur Grundbedürfnisse wie Schlafen und Essen erfüllen muss, sondern immer mehr auch das Streben der Gäste und Mitarbeitenden nach Selbstverwirklichung unterstützen sollte.
Dass die Gäste von morgen auf Umweltbewusstsein setzen, bekräftige Simon Bosshart, Leiter Märkte Ost bei Schweiz Tourismus. «Sie können als Anbieter jetzt mehr Nachhaltigkeit wählen – sonst werden Sie in Zukunft von den Gästen nicht mehr gewählt», stellte er klar. Wie man als Hotelbetrieb umfassend auf grüne Technologien setzt, zeigte der Hotel-Innovations-Award, welcher im Rahmen der Tagung von Gastrosuisse und der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit verliehen wurde. Der Preis ging an das Projekt Cercle de Vie in Château-d’Oex/VD, welches das Prinzip der Kreislaufwirtschaft umsetzen wird.
(ahü)