Das Palace-Hotel am Genferseeufer schreibt Geschichte. Zum zweiten Mal nach 2007 wurde es von Gault Millau zum Hotel des Jahres gewählt.
Das «Beau-Rivage Palace» mit seinem vier Hektar grossen Park am See war schon immer eine magische Adresse. Aber jetzt hat das Resort einen weiteren Meilenstein in seiner glanzvollen Geschichte erreicht. Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller begründet die erneute Auszeichnung wie folgt: «Der historische Beau-Rivage-Flügel wurde von Pierre-Yves Rochon fantastisch umgebaut, spiegelt den Luxus und die Grosszügigkeit des Hauses wider», sagt er in seiner Laudatio. Und wichtig ist ihm: «Hier werden auch die Gourmets verwöhnt. Gleich fünf Restaurants mit total 72 Punkten sind bei Gault Millau gelistet.»
Das Resort gehört zur «Sandoz Foundation» und wird seit sieben Jahren von Nathalie Seiler-Hayez geführt. Die Genferin hat mit grossem Erfolg das «Lutétia» in Paris, das «Grand Hotel de Bordeaux» und das berühmte «Connaught» in London geführt, ehe sie das «Beau-Rivage Palace» in Lausanne übernahm. Ein achtes Jahr kommt nicht dazu: Nathalie Seiler-Hayez übergibt am 31. Dezember das Hotel ihrem bisherigen Stellvertreter Benjamin Chemoul. Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller: «Die Auszeichnung zum «Hotel des Jahres» ist auch eine Hommage an die Chefin: Nathalie Seiler-Hayez hat das Resort mit Herz, Stil, Charme und einem Höchstmass an Professionalität geführt.» Sie hat in den Augen Urs Hellers die DNA des Hauses sanft verändert: Das Beau-Rivage ist heute nicht mehr nur Businesshotel, sondern auch eine erstklassige Leisure-Adresse. Dies dank grosszügigem Spa und breitem Restaurant-Angebot.
Kulinarisches Epizentrum im riesigen Haus: das Restaurant Anne-Sophie Pic. Pic ist Frankreichs erste und einzige Dreisterne-Köchin, wurde schon zum «Best Female Chef» gewählt, führt von ihrem berühmten Headquarter im französischen Valence aus Restaurants auf der ganzen Welt. Ihre Liebe zum «Beau-Rivage Palace» in Lausanne ist besonders gross. Seit 2009 kocht sie hier, und zwar das «volle Programm»; in anderen Städten tritt sie mit einem einfacheren Konzept auf. Anne-Sophie Pic steht nicht immer in der riesigen, über Rolltreppen erreichbare Hotelküche, aber sie schickt immer Top-Chefs in die Schweiz. Im Moment kocht Kévin Vaubourg, für 18 Punkte und zwei Sterne. Auf der Karte ein Gericht, das eine rührende Hommage an Pics Vater Jacques ist: Wolfsbarsch von der Ile d’Yeu, mit 30 Gramm Kaviar. Executive Chef ist der Franzose Thierry Buffeteau.
Doch es muss nicht immer Pic & Kaviar sein. Im «Café Beau-Rivage» etwa ist klassische Brasserie-Küche angesagt. «Tout Lausanne» verkehrt hier, denn das «Café» mit seiner grosszügigen Terrasse ist nicht «nur» Hotelrestaurant, sondern auch Treffpunkt der Einheimischen. Gleich nebenan, im «Miyako», gibt es Sushi, Sashimi und noch viel mehr aus Japan (13 Punkte). Das «L’Accademia» im nahen Hotel Angleterre, das ebenfalls zur Fondation Sandoz gehört, ist italienische Küche angesagt. «Der beste Italiener der Stadt», rühmen die Gault-Millau-Tester (14 Punkte). Der «57°» im ebenfalls traumhaft gelegenen Château d’Ouchy ist ein erstklassiges Grill-Restaurant (13 Punkte).
Die schönsten Zimmer im Resort befinden sich im «Beau-Rivage»-Flügel. Das historische Gebäude wurde in jahrelanger Arbeit komplett umgebaut. Der Pariser Stararchitekt Pierre-Yves Rochon designte mit viel Respekt und seinem Sinn für Farben die 63 Zimmer und sieben Suiten, die rund um einen beeindruckenden Innenhof angeordnet sind. Jedes Zimmer ist individuell gestaltet. Die Preise beginnen bei 600 Franken. Die grandiosen Suiten Impérial, Royal und Malmaison kosten
15'000 Franken pro Nacht.
(mm/rma)