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Gute Lehrbetriebe sollen sich zertifizieren lassen

Die Gastronomie-Branche will ihr Image als Arbeitgeber aufpolieren. Dazu sollen gute Ausbildungs­betriebe besser sichtbar gemacht werden.

Ausbildende in allen Berufen prägen das Leben ihrer Lernenden mehr, als ihnen oft bewusst ist. (Keystone-SDA)

Ein Blick auf das Lehrstellen-Vermittlungsportal Yousty.ch zeigt: Für das Lehrjahr 2022/23 sind in der Schweiz noch 6000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Davon befinden sich 207 in der Küche und 158 im Service. (Stand 10. August).

Viele Mamis und Papis reagieren mässig erfreut oder sogar entsetzt, wenn ihre Sprösslinge den Wunsch äussern, eine gastgewerbliche Grundbildung machen zu wollen. Das hat nicht nur mit den als unbeliebt und lange geltenden Arbeitszeiten zu tun. Die Eltern befürchten, dass ihre Kinder im Gastgewerbe nicht gut ausgebildet, sondern als billige Arbeitskräfte ausgenutzt würden. Dieses Vorurteil gilt es auszuräumen.

Pilotprojekt nimmt Fahrt auf

Um den Ruf des Gastgewerbes als interessante Ausbildungsbranche zu verbessern, intensiviert Gastrosuisse die Zusammenarbeit mit der Stiftung Top-Ausbildungsbetriebe. Das gemeinsame Ziel lautet: Bis 2025 sollen 300 Unternehmen im Gastgewerbe als Top-Ausbildungsbetriebe gekennzeichnet werden.

Mit dieser Partnerschaft folgt die nationale Branchenorgani­sation einem Weg, den Gastro­graubünden und Hotelleriesuisse bereits eingeschlagen haben: gute Lehrbetriebe motivieren, sich als Top-Ausbildungsbetrieb TAB zertifizieren zu lassen. Im Rahmen eins Pilotprojekts hatte Gastrograubünden dieses Unterstützungs- und Auszeichnungssystem 2019 eingeführt. Inzwischen sind im Bergkanton siebzehn Hotels, Restaurants, Heime, Spitäler und Seniorenresidenzen mit dem Label Top-Ausbildungsbetrieb TAB Stufe I oder Stufe II zertifiziert.

Drei Stufen bis zum Ziel

Um sich für die TAB-Zertifikate zu qualifizieren, müssen Betriebe ihre Ausbildnerinnen und Ausbildner in Kurse schicken. Dort lernen diese auf Stufe I, was eine gute, zeitgemässe Ausbildung ist. Zudem überprüfen sie das Optimierungspotenzial ihrer Betriebe. Auf Stufe II lernen die Ausbildenden, wie sie von Lehrmeistern zu Lernbegleitern werden und die Entwicklung und Lernprozes-se ihrer Lernenden positiv beeinflussen. Auf Stufe III werden die Anforderungen an zertifizierte Top-Ausbildungsbetriebe als fixe Bestandteile der Arbeits- und Ausbildungsprozesse integriert.

Vorteile für alle

«Mit dem Zertifikat können wir jungen Menschen eine Orientierungshilfe geben, wenn sie sich für eine Lehre im Gastgewerbe entscheiden», sagt Bruno Lusten-berger, Präsident der Berufsbildungskommission von Gastrosuisse. Das TAB-Label vermittelt Eltern und Jugendlichen Sicherheit, da sie einen guten Ausbildungsplatz nun leichter erkennen.

Im Gegenzug gibt das Zertifikat den Betrieben die Chance, sich auf dem Arbeitsmarkt gut sichtbar als hochwertige Ausbildungsstätten und umsichtige Arbeitgeber zu positionieren. Auch Daniel Borner, Direktor von Gastro­suisse, ist vom TAB-Zertifikat und dessen Wirkung überzeugt: «Nicht nur die Qualität der Berufs­bildung steigt, auch das Image der Branche wird dadurch positiv beeinflusst.»

(Riccarda Frei)


Stiftung TOP-Ausbildungsbetriebe

TOP-Ausbildungsbetriebe (TAB) ist eine Schweizer Stiftung zur Förderung der betrieblichen Ausbildungsqualität mit dem Ziel, die Nachfrage, das Ansehen und die Akzeptanz der dualen beruflichen Bildung zu steigern. Die Stiftung wurde am 1. September 2021 gegründet und hat ihren Sitz in Zofingen/AG. Gastrosuisse ist der siebte nationale Branchenverband, welcher die TAB unterstützt. Weitere Trägerverbände sind: Hotelleriesuisse, Jardin Suisse, Schweizer Maler- und Gipserunternehmer-Verband, Gebäudehülle Schweiz sowie Schweizer Bootbauer- Verband.


Mehr Informationen unter:

topausbildungsbetrieb.ch
gastrosuisse.ch
hotelleriesuisse.ch​​​​​​​