Die Hotellerie-Hauswirtschaft erhielt durch die Pandemie mehr Gewicht. Claudia Rüttimann weiss, wie man dies noch erhöhen kann.
Claudia Rüttimann: Es gibt viele Mitarbeitende, die sich nicht weiterbilden möchten. Sie sind zufrieden mit ihrer Position und arbeiten, um Geld zu verdienen. Zudem gibt es viele Menschen mit Migrationshintergrund, die nie gelernt haben, sich weiterzubilden.
Man sollte den Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen, die sie ohne Lohneinbusse absolvieren können. Es gibt Angebote, die niederschwellig sind, wie zum Beispiel Progresso. Oft ist die Dankbarkeit sehr gross, wenn Mitarbeitende eine Weiterbildung absolvieren dürfen.
Die Pandemie hat der Branche Schub verliehen. Man hat gesehen, wie wichtig Hygiene und Sauberkeit sind. Das Arbeitsfeld hat sich erweitert, nun gehören die Hauswirtschaft und die Gästebetreuung dazu, das macht den Beruf attraktiver.
Mitarbeitende in der Hauswirtschaft sind polyvalent. Sie lassen sich an vielen verschiedenen Positionen einsetzen. Junge Berufsleute können schnell Verantwortung übernehmen. Der Beruf ist etwas für das Leben, denn man lernt viele Dinge, die auch im Alltag wichtig sind. Ausserdem sind viele Teams sehr divers, man lernt die ganze Welt kennen.
Die Grundbildung Hotellerie- Hauswirtschaft ist etwas für Men-schen, die Abwechslung und Herausforderung schätzen und gerne weiterkommen möchten. Sie spüren sofort, was bei den Gästen oder bei den Mitarbeitenden ankommt und was nicht. Ausserdem ist die Dynamik in der Branche sehr gross. Man kann es sich nicht leisten, etwas zu tun, das nicht funktioniert.
(Daniela Oegerli)
Hotelière Claudia Rüttimann (56) ist bei den Aargauhotels tätig. Sie ist im Vorstand von Gastro Aargau und Präsidentin der Hotel & Gastro Formation Mittelland. Ausserdem hat sie unter anderem die Hotelfachschule Luzern SHL und das Nachdiplomstudium in Leadership absolviert.
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