Der durch die Covid-Krise beschleunigte Digitalisierungstrend geht weiter. Das zeigt eine aktuelle Studie von Hotelleriesuisse.
Die starke Zunahme bei den digitalen Direktbuchungen kommt gemäss Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig nicht von ungefähr: «2022 war für Schweizer Beherbergungsbetriebe ein geschichtsträchtiges Jahr in Sachen Buchungskanäle.» In der Schweiz sind nach einem jahrelangen politischen Tauziehen seit 1. Dezember 2022 jegliche Paritätsklauseln verboten. Seither sind Betriebe frei, auf den eigenen digitalen Kanälen günstigere Preise und Rabatte anzubieten als Online-Buchungsportale OTA. Das spiegelt sich in den Resultaten der jährlichen Vertriebskanalstudie von Hotelleriesuisse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis wider.
Seit der Aufhebung der Paritätsklauseln differenziert mehr als die Hälfte der Betriebe die Preise individuell über alle Kanäle. Dank des verstärkten Einsatzes so genannter Channel Manager ist dies auch technisch möglich. Es handelt sich dabei um Buchungssoftware, die Daten mit anderen Kanälen abgleicht und aktualisiert.
Der Digitalisierungsschub hält an. So nutzen mittlerweile 55,3 Prozent der Betriebe eine Schnittstelle zu Metasuchmaschinen wie Google Ads mittels einer permanenten Anbindung an das eigene Buchungssystem. Bereits 77 Prozent der Betriebe setzten 2022 auf eine so genannte Internet Booking Engine, also eine Software, die es Gästen erlaubt, auf der hoteleigenen Website Buchungen in Echtzeit vorzunehmen. Auch beim Bezahlen sind digitale Lösungen auf dem Vormarsch. So zahlen etwa immer mehr Gäste mit dem Smartphone.
Bei digitalen Buchungen halten OTA mit 56 Prozent nach wie vor den grössten Anteil. Insgesamt generieren sie 27 Prozent aller Logiernächte in der Schweiz, wobei die Booking Holding 75 Prozent des OTA-Marktes abdeckt.
(ahü)