«... weil der Verband für das Wohl unseres Berufs sorgt.»
Glenda Müller, seit wann sind Sie Mitglied im Berufsverband Bäckerei-Confiserie?
Glenda Müller: Ich bin seit vergangenem Sommer dabei. Aber viele Mitglieder kannte ich schon länger, vor allem dank des Wettbewerbs Brot-Chef und des Greenfield Festivals. Dort durfte ich mitmachen, obwohl ich noch nicht Mitglied war.
Und was gab den Ausschlag, dem Berufsverband beizutreten?
Am Brot-Chef lernte ich Stefan Kogler, Pirmin Corradini und andere Mitglieder kennen, und in den darauffolgenden Monaten war ich ab und zu an Events der Hotel & Gastro Union dabei. Zum Beispiel durfte ich im Juni 2022 zwischen meinen Abschlussprü- fungen an zwei Tagen am Greenfield Festival mithelfen. Das war ein unvergessliches Erlebnis und mit ein Grund, dem Verband endlich beizutreten.
Hat sich die Mitgliedschaft im Berufsverband bisher gelohnt?
Definitiv! In erster Linie ist es der Verband, der für das Wohlbefinden unseres Berufs sorgt. Dann hat man die Chance, sich mit anderen motivierten Berufs-leuten auszutauschen und ein Netzwerk aufzubauen.
Sie haben 2021 den Brot-Chef-Wettbewerb gewonnen. Wie waren damals die Reaktionen?
Es war ein super Erlebnis, und ich profitierte extrem davon. Ich bin immer noch in Kontakt mit den anderen Finalisten. Und der Wettbewerb hat mir allgemein viele Türen geöffnet.
Welche?
Das Kaffeegebäck-Unternehmen Lotus Biscoff war ein Sponsor am Brot-Chef. Lotus ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich Rezepte kreieren könnte. Zwei Partner und ich entwickeln derzeit etwas Neues. Das Resultat wird man bald sehen können.
Dieses Jahr findet wieder ein Brot-Chef-Wettbewerb statt. Warum sollte man da mitmachen?
Weil man davon nur profitieren kann, egal wie das Resultat ist. Mit so einer Erfahrung in der Tasche hat man erstens eine super Vorbereitung auf das Qualifikationsverfahren und zweitens macht man mit dem Wettbewerb berufliche Fort-schritte und neue Entdeckungen, die in der alltäglichen Arbeit wichtig sind. Als ich damals übte und Produkte entwickelte, lief vieles falsch. Aber durch Fehler lernt man ja am besten.
Die Union sammelt Unterschriften gegen den Personalmangel in der Branche. Eine gute Sache?
Ja. Es darf nicht sein, dass mit immer weniger Mitarbeitenden die gleiche Leistung im Nicht-so-super-Lohn-Job erwartet wird. Berufstätige, vor allem jene, die mit Lebensmitteln täglich hart arbeiten, sollen auch für ihre Arbeit wertgeschätzt werden und dementsprechenden Lohn dafür bekommen. Ich habe den besten Beruf der Welt. Und ich möchte, dass er es auch in Zukunft bleibt.
(Jörg Ruppelt)
Die gebürtige Kanadierin kam mit 18 in die Schweiz und lernte Bäcker-Konditorin EFZ bei der Bäckerei Ehliger in Hochdorf/LU. Derzeit arbeitet sie bei der Bäckerei Kreyenbühl in Luzern und schliesst die Zusatzlehre zur Confiseurin EFZ ab.