Das Hobby des Kommunikationsleiters der Igeho ist die Welt des Gins.
Alex Däppen, Sie sind von Berufs wegen im Bereich Gastro-Fachmessen tätig. Sind Sie deshalb zum grossen Gin-Liebhaber geworden?
Nein. Ich interessiere mich bereits seit 2015 für Gin. Damals war ich Marketingleiter bei einem Surseer KMU. Bei der Igeho bin ich aber erst seit Sommer 2022.
Sie sammeln verschiedene Gins. Wie viele Flaschen sind in Ihrem Besitz?
Meine Sammlung besteht im Schnitt aus rund 150 Flaschen aus verschiedensten Ländern. Gelegentlich werden Flaschen leer, neue kommen dazu.
Wie viele Gins haben Sie bereits probiert?
Diese Frage hatte mir kürzlich schon jemand gestellt und danach habe ich eine Hochschätzung gemacht: Seit 2015 interessiere ich mich sehr für Gin und dessen Vielfalt. Pro Jahr besuche ich mindestens vier Veranstaltungen, bei denen ich Gin-Neuheiten entdecken darf. Auf meinen Reisen degustiere ich seit neun Jahren jeweils regionale Gins und gelegentlich bringen mir Freunde und Bekannte auch Degustationsmuster von ihren Reisen mit. Zudem besuche ich oft Produzenten vor Ort. Ich bin mir sicher, dass ich in meinem Leben bereits über 1000 verschiedene Gins verkosten durfte.
Gin ist seit der Jahrtausendwende im Höhenflug. Im Jahr 2000 waren Sie 13 Jahre alt. Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit Gin?
Ja, und das war deutlich nach dem Jahr 2000. Ich war wohl 19 oder 20 Jahre alt, als ich bei meinen Eltern einen Gin & Tonic trank. Es war Gordon’s London Dry Gin mit Schweppes Indian Tonic, was man damals hierzulande halt so kannte. Bei uns in der Schweiz hatte Gin aber erst in den 2010er-Jahren seinen Durchbruch. Dann fing auch bei mir die Begeisterung an.
Wie oft trinken Sie Gin?
Jeweils am Wochenende.
Und wie trinken Sie ihn?
Ich bevorzuge zwei Varianten: pur oder mit Tonic und Eis. Bei den Tonics habe ich meine vier bis fünf Favoriten, auf die ich in der Regel zurückgreife wie etwa Swiss Mountain Spring Taste of Asia, Fever-Tree Indian Tonic, Fever-Tree Mediterranean Tonic oder Schweppes Tonic Pink Pepper. Was ich auch sehr mag, sind einfache Garnituren, die den Geschmack des Gins unterstreichen. So zum Beispiel Zitruszesten, frischer Rosmarin oder, wenn es passt, gerne auch ein Stück einer getrockneten Frucht.
Was halten Sie von der Vielfalt von Tonics, die es passend zu jedem Gin gibt?
Die Vielfalt bei den Tonics ist riesig. Am Schluss hat man aber meist seine Lieblinge, mit denen man ganz viel vom Geschmacksspektrum abdecken kann.
Wie ist Gin zu Ihrer Lieblingsspirituose geworden?
Ein guter Freund erzählte mir von verschiedenen Gins, die er unter anderem auch aus dem Urlaub mitgebracht hatte. Für mich galt bis zu diesem Zeitpunkt: Gin ist Gin. Er lud mich dann zu einem Tasting ein, und von da an war ich fasziniert, wie unterschiedlich Gin schmecken kann.
Anlässlich des diesjährigen Weinfestivals Basel halten Sie am 31. Oktober ein Seminar über Schweizer Gin. Was genau erwartet die Zuhörerschaft?
Bei diesem Seminar werde ich die unterschiedlichen Gin-Stile vorstellen. Teilnehmende können die speziellen Charakteristiken der Stile anhand verschiedener Produkte von nachhaltigen Schweizer Produzenten erschmecken.
Was halten Sie denn überhaupt von Schweizer Gins?
Extrem viel! Wir haben grossartige Gin-Produzenten. Die Qualität ist hoch und die geschmackliche Vielfalt sehr gross.
Wie lange geben Sie dem Gin und seinem Höhenflug noch?
Aus meiner Sicht ist der grosse Hype vorbei. Wir haben den Peak überschritten und befinden uns dahinter, aber auf einem hohen Beliebtheitsniveau. Und das wird in meinen Augen auch noch einige Jahre so bleiben. Der Markt ist gesättigt, es kommt aktuell nicht mehr viel Neues dazu. Wer aber in den letzten Jahren Gin für sich entdeckt hat, wird die Wacholderspirituose auch in den kommenden Jahren geniessen.
Was denken Sie, welcher Trend wird als nächstes kommen?
In meinem Umfeld und in der Fachpresse werden Tequila und Mezcal immer mehr zum Thema. Vielleicht wird das der neue Trend.
Was steht bei Ihnen persönlich in naher Zukunft an?
Vor wenigen Tagen habe ich mit der Weiterbildung zum Spirituosen-Sommelier begonnen. Des Weiteren schreibe ich Artikel über Gin-Produzenten für Fachzeitschriften. Auch leite ich in den kommenden Monaten einige Gin-Seminare. Und die Igeho 2025 steht ja auch an. Dort bin ich bei der Sonderschau Barbesuch stark involviert. In dieser spielen Spirituosen – und bestimmt auch der eine oder andere Gin – eine wichtige Rolle.
(Ruth Marending)
Alex Däppen ist seit 2022 Kommunikationsleiter der Igeho Basel. In seiner Freizeit sammelt er Gin. Aus Liebe zu seiner Lieblingsspirituose hat er vor drei Jahren das Buch «18 Schweizer Gin-Geschichten» veröffentlicht.