Die 23-jährige Kochlernende erzählt, wieso ihr die Arbeit im «The Dolder Grand» so gut gefällt und wie sie für «Gusto 24» trainiert hat.
Samantha Buholzer, nach Fynn Thielen vor zwei Jahren sind Sie bereits die zweite «Gusto»-Gewinnerin vom «The Dolder Grand». Ein Zufall?
Die Unterstützung des «The Dolder Grand»-Teams war riesig. Meine Ausbildnerin Bianca Jessner motivierte mich zur Teilnahme und half mir enorm viel. Auch Antonino Gullo, der Chef pâtissier, mit dem ich seit Dezember arbeite, war ein grosser Support. Er hatte immer alles probiert, gab ehrliches Feedback und Tipps. Aber trainieren musste ich natürlich selber.
Wie viel Zeit haben Sie dafür investiert?
Sehr viel. In den letzten sechs Wochen vor dem Wettkochen habe ich immer die Schicht von 14 bis 24 Uhr übernommen. So hatte ich am Morgen Zeit, die Zubereitung der Grundfonds oder die allgemeine Mise en Place zu trainieren. Am sechsten Tag konnte ich dann jeweils das ganze Menü durchkochen. Insgesamt habe ich alles sechs Mal komplett geprobt.
Hat beim Wettkochen alles geklappt wie im Training?
Bei der Vorbereitung hatte ich immer Zeitprobleme. Beim Wett-kochen vergass ich, meinen detaillierten Ablaufplan in die Küche mitzunehmen. Da sagte ich mir, dass ich so oft geübt habe und es auch ohne gehen muss. Plötzlich war ich nicht mehr nervös, sondern hatte schlicht Freude am Kochen. Ich glaube, das merkte man den Gerichten an.
Besonders gelobt wurde der Geschmack Ihrer Vor- und Hauptspeise.
Darauf legte ich grossen Wert. Bei der Vorspeise zum Beispiel entschied ich mich gegen filigrane Komponenten und konzentrierte mich auf den Geschmack. Unter den etwas grösseren Tortellini litt zwar das optische Gesamtbild. Doch diese Entscheidung hat sich zum Schluss ausbezahlt.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie am 8. März zur «Gusto 24»-Siegerin gekürt wurden?
Ich war völlig überrascht! Denn auch meine fünf Mit-Finalistinnen und -Finalisten lieferten super Gerichte ab. Dann fiel die ganze Anspannung von mir und die Freude war und ist noch immer riesig. Dank der Trophäe habe ich nun ein Beweisstück dafür, dass ich mit harter Arbeit, Leidenschaft und Disziplin alle meine Ziele erreichen kann. Allgemein habe ich bei «Gusto 24» enorm viel gelernt, spannende Leute kennengelernt und Kontakte für die Zukunft geknüpft.
Sie sind in Mexiko aufgewachsen und vor vier Jahren ins Heimatland Ihres Vaters gekommen. Wieso?
Ich kam in die Schweiz, um eine Ausbildung zu machen und Deutsch zu lernen. Nach einer abgebrochenen Lehre als Hochbauzeichnerin begeisterte mich ein Schnuppertag für den Kochberuf. Ich begann meine Ausbildung im «Badrutt’s Palace» in St. Moritz. Ein Betrieb mit einem super Team. Nur bemerkte ich zu spät, dass ich in St. Moritz unter den vielen Italienern kaum Deutsch lernte. Deshalb habe ich nach eineinhalb Jahren ins «The Dolder Grand» nach Zürich gewechselt.
Was gefällt Ihnen an der Fine-Dining-Gastronomie?
Ich liebe den Stress und den Druck, Höchstleistungen zu erbringen. Entsprechend freue ich mich auch auf die letzten zwei Monate meiner Ausbildung. Dann darf ich noch bei Heiko Nieder im Fine-Dining-Restaurant mithelfen.
Wie geht es für Sie weiter?
Sicher bleibe ich in der Küche. In Frankreich möchte ich Französisch und mehr zur französischen Pâtisserie lernen. In Spanien bei Jordi Cruz würde ich ebenfalls gerne arbeiten. Schon immer wollte ich nach Thailand. Der Aufenthalt bei Yannick Hollenstein im «L’Arôme by the Sea» auf Phuket, den ich bei «Gusto 24» gewonnen habe, war der Hauptgrund für meine Teilnahme. Ich freue mich, den Preis einzulösen. Vielleicht bleibe ich ja gleich dort?
(gab)
Die Schweizer Meisterschaft für Kochlernende im zweiten und dritten Lehrjahr wird or-ganisiert von Transgourmet/Prodega unter dem Patronat des Schweizer Kochverbandes. Unterstützt wird der Anlass von Presenting Partner Schweizer Fleisch, den Leading Partnern Bell, Emmi, Hügli, Kadi und Valser sowie zahlreichen weiteren Spon-soren. Die nächste Ausschreibung startet im August.