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Jubiläumsveranstaltung des Tourismus Forum Schweiz

Die Veranstaltung Tourismus Forum Schweiz (TFS) 2022 fand im Zentrum Paul Klee in Bern statt. Die Governance, die Digitalisierung, CO2-Emissionen und der Fachkräftemangel werden die Tourismusbranche in Zukunft stark beschäftigen.

  • Die zweite Paneldiskussion befasste sich mit den Perspektiven von Destinationen. (Bilder ZVG)
  • Pietro Beritelli von der Universität St. Gallen informierte über Erkenntnisse aus durchgeführten Grundlagenarbeiten.
  • Die Tagung brachte die Branche zusammen. Im Bild Urs Zurbriggen, My Leukerbad, Matthias Supersaxo, Saastal Tourismus und Bruno Huggler, Crans-Montana Tourisme & Congrès (v.l.n.r.).

«Das Tourismus Forum dient dazu, relevante Themen zu setzen und ein Arbeitsgefäss zu schaffen», sagte Eric Jakob, Leiter Direktion für Standortförderung SECO, in seiner Ansprache am Tourismus Forum Schweiz 2022. Die Veranstaltung wurde zum zehnten Mal vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO organisiert. Zahlreiche Personen nahmen teil, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Tourismus, Wirtschaft und Wissenschaften sowie Verantwortliche von Bund und Kantonen.

Das diesjährige Thema lautete: Tourismusdestinationen – Strukturen und Aufgaben sowie Herausforderungen und Perspektiven. Dazu wurden verschiedene Themenschwerpunkte in Form von Keynotes und Paneldiskussionen behandelt. Eingeteilt in Gruppen konnten sich die Teilnehmenden in Breakout-Sessions intensiv mit verschiedenen Themenschwerpunkten auseinandersetzen und sich austauschen. An der Tagung wurde zudem über die Initiative «Best Tourism Villages» der Welttourismusorganisation UNWTO informiert. Die Vertreterinnen und Vertreter der drei für 2022 nominierten Schweizer Tourismusdörfer Murten, Andermatt und Ernen wurden auf der Bühne vorgestellt.

Governance von touristischen Destinationen

Die sogenannte Governance beschreibt die praktische Gestaltung der Rechte, Prozesse und Kontrollen. Die Prozesse und Regeln zur integrierten Lebens- und Tourismusraumentwicklung einer Destination sollten präzis und verbindlich definiert sein. Zudem hängen sie immer von den lokalen Gegebenheiten, Ressourcen und Kompetenzen ab. Folglich gibt es auch nicht den Königsweg. Dies machten auch die Referate über die Betriebsorganisation My Leukerbad und die Stiftung Genève Tourisme et Congrès deutlich.

Fachkräftemangel ist spürbar

Arbeitskräfte gehen in Rente, tiefe Löhne und der Wohnraum in Berggebieten wird immer knapper: Keine guten Aussichten für die Tourismusbranche. Hotelketten oder teilweise grössere Bergbahnunternehmen können mit attraktiven Bedingungen negative Aspekte wettmachen. Kleine Betriebe verfügen kaum über ein professionelles Personalwesen, noch können sie Karriereperspektiven bereitstellen. Hier kann eine Tourismusorganisation eine Lösung bieten. Ein Beispiel dafür ist Gstaad Saanenland Tourismus, welche die Karriereplattform «Your Gstaad» ins Leben gerufen hat. Destinationsmanagementorganisationen würden den Fachkräftemangel nicht auflösen können. Wichtig sei, dass sie geeignete Rahmenbedingungen schaffen, sagte Marco Leu, CFO von Titlis Bergbahnen, im Rahmen einer Paneldiskussion.

Digitale Transformation erfolgt schrittweise

In seinem Inputreferat wies André Gabriel, Leiter Digitalisierung von Luzern Tourismus, darauf hin, dass die Digitalisierung einer Destination kein Sprint, sondern ein Marathon sei, bestehend aus vielen kürzeren und längeren Sprints. Luzern Tourismus ist letztes Jahr mit ihrem digitalen Marktplatz online gegangen und hat damit eine Kooperationsplattform im digitalen Vertrieb geschaffen. Fünf Kantone platzieren ihre buchbaren Erlebnisse auf der Plattform. Kantonsübergreifenden Projekte bringen viele Synergieeffekte. Eine Tourismusorganisation kann als Bindeglied ermöglichen, grosse und kleine Partner ins Boot zu holen.

Klimaschutz und gesamtheitliches Bestreben

Vor dem Hintergrund des Netto-Null-Ziels 2050 der Schweiz, welches der Bundesrat 2019 beschlossen hat, gewinnt die Bilanzierung von CO2-Emissionen an Relevanz. Verschiedene Destinationen haben bereits diverse einzelne Klimaschutzmassnahmen ergriffen, andere betreiben gezielten Klimaschutz oder sind aktuell damit beschäftigt, eine umfassende Strategie zu erarbeiten. Arosa und Valposchiavo arbeiten gemeinsam mit der Fachhochschule Graubünden (FHGR) am Ziel, klimafreundliche Destinationen zu werden.

Über 1400 touristische Betriebe haben sich in der Schweiz dem Nachhaltigkeitsprogramm «Swisstainable» angeschlossen. Das zeigt, dass das Thema auch im Schweizer Tourismus angekommen ist. Ab März 2023 können auch Destinationen die Nachhaltigkeitsauszeichnung «Swisstainable» erwerben. Dazu müssen möglichst viele Betriebe innerhalb der Destination am Programm teilnehmen.

(mm/chs)