Seine zarte Farbe, der moderate Alkoholgehalt sowie ein nachhaltiger Anbau sprechen für ihn.
Zwischen der Rhonemündung ins Mittelmeer und den südlichen Ausläufern der Alpen liegt ein Ferienparadies – und die berühmteste Region für Roséweine: die Provence.
Seit 600 vor Christus werden dort, im Süden Frankreichs, Reben kultiviert. Vor 120 Jahren begannen sich Weinbaupioniere und erste Genossenschaftskellereien auf Rosé zu fokussieren. 1999 gründeten sie mit dem «Centre du Rosé» eine Forschungsstation für technische Aspekte im Rebbau, Qualitätssicherung in der Weinbereitung sowie zukünftige klimatische Entwicklungen. Auch das 2002 ins Leben gerufene «Observatoire Mondial du Rosé» hat seinen Ursprung in der Provence. 45 Länder arbeiten an der Marktbeobachtung mit.
Die Appellationen gaben sich 2003 eine neue Struktur mit drei Produktionszonen: Die Coteaux d’Aix-en-Provence und Coteaux Varois en Provence mit kalkhaltigen Böden und die Côtes de Provence mit kristallinen Böden und der roten Erde des Esterel.
Gut 90 Prozent der Weinproduktion entfallen auf Rosé. Die wichtigsten Rebsorten sind Grenache (37 %), Cinsault und Syrah (je 17 %) sowie Carignan (8 %). Dazu kommen die einheimische Tibouren, Cabernet Sauvignon und weitere. Weissweine aus der Sorte Vermentino, die in der Provence Rolle genannt wird, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Rosé ist weltweit beliebt und die einzige Kategorie Wein, deren Marktanteile nach wie vor zulegen. Die erfrischende Art des Rosé de Provence harmoniert mit leichten asiatischen Gerichten. Natürlich passt er auch zur deftigeren, auf Knoblauch und Olivenöl basierenden provenzalischen Küche mit Ratatouille und Bouillabaisse.
Und noch ein weiterer Grund sorgt dafür, dass der Rosé de Provence im Trend liegt: der Mis-tral. Der kühle Wind aus dem Norden hält die Blätter der Reben trocken und schützt diese vor Pilzkrankheiten. So erstaunt es nicht, dass 24 Prozent der Rebflächen biozertifiziert sind und weitere 37 Prozent nach Vorgaben des Programms Haute Valeur Environnementale auf Herbizide, Pestizide und synthetischen Dünger verzichten.
(Gabriel Tinguely)
Ma Terre 2022, Coteaux d’Aix-en-ProvenceIntensives und delikates Bouquet, duftet nach roten Beeren. Saftig rund im Gaumen mit Noten von Zitrusfrüchten und viel Frische im Abgang.
Les Deux Anges 2022, Coteaux Varois en Provence Intensives Bouquet mit Duft von Walderdbeeren und Grapefruit. Kräftig in Körper und Struktur. Eher ein Begleiter würziger Speisen.
kellerei-st-georg.ch
La Chapelle de Sainte Roselline 2022, Côtes de Provence Intensives, exotische Bouquet mit Noten von Grapefruit und Litschi. Rund und balanciert im Gaumen mit viel Frische und Mineralität.
southwines.ch
vinsdeprovence.com