Familienfreundliche Hotels gibt es viele. Um sich vom Gros abzuheben, werden einige Hotels sehr kreativ und greifen zur Realisierung von Kinderträumen auch mal etwas tiefer in die Trickkiste.
Schlafen im eigenen Haus, wo Mama und Papa keinen Zutritt haben, aber doch in Rufweite sind – das können Kinder im «Albergo Losone» in Losone/TI. Die Juniorsuiten «Hüsli» bestehen aus zwei durch eine Glaswand getrennte Räume. Im einen steht das Bett für die Eltern, im anderen eine kleine, schmucke Villa. Darin befinden sich ein Kajütenbett und ein Spielbereich.
Sollten die Eltern mal nerven, schliessen die kleinen Gäste einfach die Fenster und die Tür ihres Holzhauses, um ganz für sich zu sein. Mama und Papa können in der Zeit die Terrasse mit Hängematte und direktem Zugang zum Golfplatz geniessen.
Eigene Räume haben auch die Kinder, die mit ihren Eltern in der neuen Paradise-Suite im Märchenhotel Braunwald in Braunwald/GL einchecken. Die zweistöckige Suite verfügt über ein separates Märchenzimmer. Darin steht unter anderem ein Sideboard mit einer besonderen Öffnung. Steckt man dort eine der vorhandenen Puppen, zum Beispiel Frau Holle ein, wird einem sofort das entsprechende Märchen erzählt.
Über eine Geheimtür, die nur mit dem richtigen Tierli-Code geöffnet werden kann, gelangt man in das Kinderzimmer im zweiten Stock, von wo aus eine Rutschbahn hinunter zum Märchenzimmer führt. Als besonderes Extra verfügt die Suite auf ihrer Terrasse über einen abgezäunten Bereich. Hier endet der «Goat Walk», ein an der Hausfassade entlangführender, wendeltreppenartiger Geissenpfad. Er mündet auf der Terrasse in eine Fütterungsstelle für die hoteleigenen Berggeissen, die nur für die Suitenbewohner zugänglich ist.
Nicht nur die Paradise-Suite ist neu. Das Märchenhotel Braunwald hat die letzten Monate auch 30 Zimmer umgebaut. «Wir haben uns bei der Gestaltung der Zimmer auf regionale Märchen und Geschichten über die Tiere, die zum Hotel gehören, fokussiert», sagt Lukas Meyer, Vizedirektor und Marketingverantwortlicher des Märchenhotels Braunwald. Neben Geissen- und Hasenzimmer gibt es daher auch Zimmer, die den Lamas und Alpakas gewidmet sind.
Ein besonderer Hingucker und Liebling der Kinder steht seit etwas über zwei Jahren im Märliland, dem Indoor-Spielbereich des Hotels. Es handelt sich um einen riesigen, begehbaren Baum mit Wendeltreppe, Klettermöglichkeiten, Hängebrücken, geheimen Baumhäusern und einem Vogelnest zum Reinkuscheln. «Der Märlibaum ist in zwei Zonen unterteilt», erklärt Lukas Meyer. «Der Wurzel- und Stammbereich ist für Kinder unter fünf Jahren gedacht und wird von geschulten Mitarbeitenden betreut.» Die Baumkrone ist für ältere Kinder konzipiert, die hier auch ohne Aufsicht gut verweilen können. Entwickelt und gebaut wurde dieser Märlibaum im Auftrag des Märchenhotels vom Kreativ- und Handwerkerteam des Europa-Parks in Rust (DE).
(Riccarda Frei)