Seit der Römerzeit ist Yverdon-les-Bains/VD ein bekanntes Thermalbad. Auch andere Bäder der Romandie sind seit langem bekannt.
Wer sich mit der heutigen Wellnessszene in der Westschweiz auseinandersetzt, findet eine Reihe von Angeboten. Einerseits bieten vor allem gehobenere Hotels einen grosszügigen Spabereich wie etwa das Hotel Palace Lausanne am Genfersee mit dem Spa Cinq Mondes, das soeben von Gault Millau zum Hotel des Jahres gekürt wurde. Andererseits gibt es Bäder, die wegen ihres Thermalwassers schon vor Jahrhunderten zum Kuren und Erholen genutzt wurden wie Les Bains de Lavey in Lavey-les-Bains/VD. Dank der renovierten Infrastruktur steht den Gästen ein modernes Entspannungs- und Wellnessangebot zur Verfügung. Das am Fusse der Alpen gelegene Thermalzentrum verfügt über das wärmste Quellwasser der Schweiz. Dieses wird aus bis zu 600 Meter Tiefe in der Nähe der Bäder an die Oberfläche gepumpt.
Das Thermalbad umfasst drei Becken mit einer Wassertemperatur von 32 bis 36 Grad Celsius. Im nordischen Pavillon stehen den Badegästen eine Sauna und eine Schneegrotte zur Verfügung, während sich im Pavillon nebenan ein Wood-Licht- und Chromotherapie-Ruheraum befindet. Der orientalische Teil der Thermen wartet mit einem Hammam, einem türkischen Bad und Wasserfontänen auf.
In der Deutschschweiz bekannter als Lavey-les-Bains ist Yverdon-les-Bains. Inmitten eines bewaldeten Parks liegt das Grand Hôtel & Centre Thermal. 116 geräumige Zimmer, 15 Seminar- und Banketträume, zwei Restaurants, eine Bar-Lounge, vier Thermalbecken sowie grosszügige Entspannungs-, Schönheits-, Gesundheits- und Fitnessbereiche gehören zum Angebot. Seit 2015 ist das Haus Mitglied der Boas Group. Das 1989 gegründete Schweizer Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen wie Hotels, Restaurants, Frei-zeit und Hydrotherapie tätig.
Das Vier-Sterne-Haus Grand Hôtel des Bains mit seiner prachtvollen Rotunde von 1896 verleiht dem angrenzenden Thermalzentrum eine elegante Note. Das Restaurant La Rotonde mit seinen hohen Fenstern, Säulen und Fresken an der Decke versetzt den Gast in eine andere Zeit.
Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus kam man zur Badekur nach Eburodunum, dem heutigen Yverdon-les-Bains. Das Thermalzentrum liegt gleich neben dem Grand Hôtel des Bains inmitten des Parks. «Unser Reichtum ist das schwefelhaltige Thermalwasser, das schon in der Römerzeit bekannt war und seit dem Mittelalter genutzt wird», wird auf dessen Website geworben.
Die 29 Grad warmen Schwefelquellen sind seit 1500 Jahren bekannt. 1982 wurde eine neue Quelle mit einer Fliessgeschwindigkeit von 60 Litern pro Sekunde und einer Temperatur von 29 Grad Celsius erschlossen. Derzeit ist ein umfassender, 32 Millionen Franken schwerer Umbau im Gang. Dabei werden der Bäderbereich und das Hotel vollständig renoviert. Während der gesamten Bauzeit von rund drei Jahren hält das Thermalbad den normalen Betrieb aufrecht.
Bei diesen Renovations- und Erneuerungsarbeiten ist im Park ein kleines Dorf am Ufer eines neu angelegten Weihers geplant. Drei Holzbrücken führen die Badegäste übers Wasser zu kleinen Häuschen. Dort befinden sich weitere Wellnessangebote wie eine Sauna, ein Hammam sowie Ruheräume.
(Ruth Marending)
Évian liegt auf französischem Boden, doch es ist lediglich zwölf Kilometer Luftlinie von Lausanne entfernt und liegt direkt gegenüber. 1789 wurde die Heilkraft des Wassers entdeckt. Ab 1823 entstanden erste Hotels. 1864 wurde die Ortschaft in Évian-les-Bains umbenannt. 1878 erhielt das Mineralwasser von Évian auf der Pariser Weltausstellung eine Auszeichnung. In der Folge begann der weltweite Aufstieg des Mineralwassers. Die Évian-Thermen befinden sich mitten im Ort, wo auch heute noch eine Handvoll Hotels und Herbergen den Gästen zur Verfügung steht.