Das Restaurant Luce in Luzern hat sich auf die Levante-Küche spezialisiert. Nun hat man eine Expertin als Gastköchin eingeladen, um authentische Inputs zu erhalten.
Man merkt es sofort: Dana Hatav liebt die Levante-Küche des Nahen Ostens mit Leib und Seele. Die Israelin war in den verschiedensten Restaurants in Jerusalem und Tel Aviv tätig und erweitert derzeit in einer Bäckerei in Tel Aviv ihren Horizont. Sie schwärmt beim Gespräch in Luzern von den frischen Produkten, den vielfältigen Gewürzen, der kompromisslosen Saisonalität und den intensiven Farben. «Die Levante-Küche besteht für mich nicht zuletzt aus der Leidenschaft der Köchinnen und Köche für ihre Produkte», so Hatav. Eine Leidenschaft, die sie auch im Restaurant Luce im Luzerner Hotel Radisson Blu angetroffen hat.
Hier hat sie während eines Monats gemeinsam mit Executive Head Chef René Reger gekocht, sich ausgetauscht und für die Gäste ein eigenes Menü kreiert. Auf der Speisekarte stand unter anderem Lammentrecôte mit der jemenitischen Gewürzpaste Zhug, dem arabischen Linsen-Reis Mejadra und Grenadine. Zum Dessert gab es Malabiglace – Malabi ist ein Milchpudding und ein traditionelles Dessert aus Israel –, dazu gefüllter Engelshaarteig Kataifi sowie Traube und Minzschaum.
Für René Reger war der Besuch aus Tel Aviv eine Bereicherung: «Man kann von anderen Köchen nur lernen. Manchmal sind es ganz einfache Sachen: Dana kombiniert beispielsweise den traditionellen Auberginen-Dip Baba Ganoush mit einem Tomatensalat. Eine simple Kombi, die ich so noch nie gesehen habe.»
Der Austausch mit der Gastköchin soll aber nicht nur die Speisekarte im «Luce» neu beleben, sondern auch den Luzernern das Restaurant hinter dem Bahnhof in Erinnerung rufen. «Man kennt uns als Hotel, aber weniger als Restaurant», so René Reger. «Wir wünschten uns, dass gerade für unser Sharing-Konzept mehr Gruppen zu uns kommen würden.» Anlässe wie der Monat mit Gastköchin Hatav sollen der Bevölkerung zeigen, dass das «Luce» mehr als ein Restaurant für Hotelgäste ist.
Für Dana Hatav war die Zeit in Luzern ebenfalls lehrreich: «Insbesondere die Saucen, die hier klassischer zubereitet und lange geschmort werden, haben es mir angetan. Bei uns kennt man Saucen ganz anders: frisch und meist kalt.» Sie hofft, dass ihr Aufenthalt in Luzern seinen Zweck erfüllt: das «Luce» künftig mit dem Leben zu füllen, welches die Levante-Küche verdient.
(Angela Hüppi)