Die Gastkolumne von Rainer Hoffer, Geschäftsführer «Rössli Illnau» in Illnau/ZH.
Mit den Instrumenten der Vergangenheit werden wir die Probleme der Zukunft nicht lösen können. Wir müssen uns vorwärts bewegen statt rückwärts – ganz unabhängig von «rechten» oder «linken» Ideen. So hilft es, weder den Fachkräftemangel kleinzureden, noch das Problem durch Schuldzuweisungen lösen zu wollen. Auch in den Nachbarländern und in der EU suchen Unternehmen händeringend nach Fachkräften. Die neuen Arbeitskräfte für die Schweiz werden also künftig aus Ländern ausserhalb Europas kommen. Österreich sucht seit 2023 die Kooperation mit den südostasiatischen Asean-Staaten – ein Wirtschaftsraum mit 600 Millionen Menschen. Über bilaterale Verträge sollen die besten Talente gezielt ins Land geholt werden. Im Fokus stehen dabei Thailand und die Philippinen. Die Ausbildung der neuen Arbeitskräfte erfolgt in ihren Heimatländern, unterstützt durch Österreich mit Know-how, Technologie und Ressourcen. Das scheint mir eine gute Investition zu sein. Die besten Fachkräfte haben am Ende Aussicht auf einen Arbeitsvertrag mit einem österreichischen Unternehmen. Das Unternehmen entscheidet über die Anstellung und legt die Rahmenbedingungen wie Probezeit oder Zielvereinbarungen fest. Die Arbeitsbewilligung ist an den Arbeitsvertrag gekoppelt. Das ist meiner Meinung nach ein mögliches Lösungsmodell: Der Staat setzt die Regeln fest und unterstützt entsprechend. Ins Land kommen motivierte Arbeitskräfte – das ist der richtige Anreiz. Tellerwäscher-Karrieren, wie wir sie in der Schweiz bereits gut kennen, würden wir so wieder vermehrt erleben. Die Integration ist dabei eine machbare Herausforderung. Packen wir es an!