Diskussionen über den Fachkräftemangel sind geprägt von drei Themen: Wertschätzung, Arbeitszeiten und Löhne. Mit der vermehrten Einführung von Blockzeiten ohne Zimmerstunde und der Vier-Tage-Woche kommt bei den Arbeitszeiten einiges in Bewegung. Trotz eines rekordverdächtigen Sommergeschäfts sieht es bei den Löhnen anders aus.
Im Juli einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Mindestlöhne für 2024. Zeugen die fünf Franken mehr pro Monat von Wertschätzung? Dazu kommt der Teuerungsausgleich. Als Basis dient die Prognose der durchschnittlichen Jahresteuerung, welche im September erscheint. Im Juni lag die Prognose bei 2,3 Prozent. Damit gerechnet, steigt der L-GAV-Mindestlohn von Mitarbeitenden mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis von aktuell 4369 Franken auf 4464 Franken im kommenden Jahr. Das ist weit entfernt von den 7000 bis 10'000 Franken, die Michel Péclard seinen Mitarbeitenden mit Umsatzbeteiligung bezahlt. Und es liegt einiges unter dem vom Bundesamt für Statistik berechneten Medianlohn von 6665 Franken – schweizweit über alle Branchen.
In der Hotellerie liegt der Medianlohn aktuell bei 4488 Franken, in der Restauration sind es neun Franken weniger. Auch wenn sich Weiterbildung lohnt und der L-GAV-Mindestlohn für Mitarbeitende mit einer Berufsprüfung im nächsten Jahr auf knapp 5230 Franken ansteigt, wird dies nicht reichen, um junge Menschen für eine Berufslehre im Gastgewerbe zu begeistern. Viel Zahlenmaterial kursiert in der Branche. Dieses stiftet Verwirrung und kein Arbeitgeber ist bereit, Klarheit in die Sache zu bringen Doch welchen Lohn dürfen Fachkräfte verlangen? Die Hotellerie Gastronomie Zeitung will herausfinden, welche Löhne effektiv bezahlt werden.
Dazu starten wir eine Umfrage, an der Sie mit dem QR-Code im Bild und unter diesem Link teilnehmen können. Weiterführende Hintergrundinfos zum Thema gibt es in diesem Artikel!
(gab)