Martin Studer betreibt in Chur/GR die Hotels Ibis und Mercure Chur City West. Der Franchisenehmer sagt, wie er markenkonform und doch unternehmerisch frei sein kann.
Sehr gut. Wir haben eine durchschnittliche Zimmerauslastung von über 80 Prozent sowie eine Aufenthaltsdauer von 1,7 Nächten.
Durch den Anschluss an Ibis profitieren wir von der Zugehörigkeit zur Accor-Markenwelt. Mit über 1260 Hotels gilt Ibis als führende Marke in der Economy-Hotellerie. Die Gäste wissen, was sie bekommen, wenn sie Ibis buchen. Dieses Wissen gibt Sicherheit. Das gilt auch für die Marke Mercure. Zudem fällt die Ibis-Pyramide auf, und das Hotel liegt, wie das «Mercure» auch, verkehrsgünstig an der Autobahnzufahrt Chur-Süd.
Wir möchten, dass alle Gäste nachhaltig vom Jubiläum profitieren. Deshalb verzichten wir auf eine Feier. Stattdessen haben wir das Hotel komplett renoviert.
Accor gibt für seine Marken Einrichtungskonzepte in verschiedenen Farb- und Mustervariationen vor. Daraus konnten wir auswählen, was uns gefällt und zu uns passt. Die exklusive Pyramidenform unseres Hotels führt zu einmaligen Zimmergrundrissen mit Balkon und Dachschrägen. Das wurde ebenfalls berücksichtigt.
Nein, denn Ibis folgt dem Trend «weg von vollständiger Standardisierung», hin zu «individueller Gestaltung» und lässt Franchisenehmern daher gewisse Freiheiten. Die Zusammenarbeit bringt uns zudem viele Vorteile. Im Bereich Digitalisierung etwa profitieren wir enorm vom Accor-Know-how. Gleichzeitig haben wir den Freiraum, den wir als Unternehmer brauchen.
Jeder Gastgeber weiss am besten, was bei seinen Gästen gut ankommt und muss dementsprechend handeln können. Wären zum Beispiel die vorgegebenen Barstühle unbequem, würde ich sie nicht zulassen. Diese Eigenmächtigkeit ist auch im Interesse von Accor, denn die Höhe der Lizenzgebühr, die wir bezahlen, richtet sich nach dem Umsatz, den wir erwirtschaften.
(Riccarda Frei)
Martin Studer ist Inhaber und CEO der Swiss Hospitality Management AG, welche zwei Hotels in Chur betreibt. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Führung und Entwicklung von Hotel- und Gastronomiebetrieben. Der Absolvent der Hotelfachschule Lausanne ist Biersommelier, braut für seinen Freundeskreis eigenes Bier und ist ein begeisterter Harley-Davidson-Fahrer.