In der Kategorie Koch ist Markus Fuchs der beste Lehrmeister des Jahres. Im Interview verrät er sein Erfolgsrezept in der Ausbildung von Lernenden.
Markus Fuchs: Er ist eine ganz besondere Art der Wertschätzung. Aber das ist bereits die Nominierung. Man hört in der Branche nicht jeden Tag ein Dankeschön. Wenn man dann vom Lernenden für so einen Preis nominiert wird, ist das sehr speziell.
Die Ausschreibung hing im Schulzimmer in der Berufsschule. Daraufhin erkundigte er sich.
Pascal fühlt sich im Betrieb gut aufgehoben. Er hat bei uns die EBA-Ausbildung absolviert. Ein halbes Jahr vor der Prüfung wurde ich sein Leiter. Ich bereitete ihn auf die Prüfung vor, die er erfolgreich abschloss. Danach wollte ich ihn behalten und empfahl ihm, das EFZ anzuhängen. Daran ist er nun und macht es gut. Wir glauben an ihn.
Er spürt, dass er gefördert wird. Dass ich wirklich froh um seine Hilfe bin. Ich beziehe ihn in die Arbeit ein. Er muss bei Besprechungen im Team mitschreiben. Ich nehme den Lernenden als echte Fachkraft wahr.
Ich liebe meinen Beruf und arbeite gerne. Das merkt jeder im Team. Es bringt aber nichts, die Arbeit zu beschönigen: Wo gekocht wird, geht es um Hygiene. Da muss sauber gearbeitet und geputzt werden. Das lebe ich selbst vor. Ich kann nur verlangen, was ich selbst auch mache.
Gibt es bei Ihnen weniger Aussteiger als andernorts? Im Alters- und Pflegezentrum Neuhaus ist Pascal mein erster Lernender. Davor hatte ich aber schon andere. Und ich darf sagen: Alle meine ehemaligen Lernenden sind heute noch im Beruf tätig. Oder sie absolvieren die Hotelfachschule oder eine Weiterbildung in Diätetik. Eine ehemalige Lernende kam sogar an den Abend der Preisverleihung. Andere gratulierten mir per Whatsapp.
Oh, das braucht viel! Wenn man Dinge besprochen hat und die dennoch nicht ausgeführt werden, ändert der Ton. Er bleibt aber korrekt. Es ist wichtig, dass man sich bewusst ist, wer einem gegenüber steht. Man darf den anderen nicht kaputtmachen.
Ich erwarte Zuverlässigkeit, er muss sich an Abmachungen halten. Der Lernende muss Freude im Umgang mit Lebensmitteln mitbringen und Sinn für Hygiene haben. Wichtig ist mir, dass er Respekt vor jedem Teammitglied hat. Vor jedem Ausländer und jedem Abwäscher gleichermassen wie vor dem Leiter der Küche.
Man muss sich hinterfragen, kritikfähig sein und an den Sozialkompetenzen arbeiten. Ich besuchte erst kürzlich eine Weiterbildung. Will man ein guter Chef sein, geht es um Menschenführung, Gruppendynamik, Teamsitzungen und Einzelgespräche.
Auf jeden Fall. Bei uns, wo täglich viele gleiche Gäste essen und man sich mit ihnen austauscht, merken die Gäste gut, ob es in der Küche stimmt.
(Interview Benny Epstein)