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Mindestlohn: mickrige fünf Franken mehr

Das Ergebnis der Mindestlohnverhandlungen ist ernüchternd. Die Erhöhung reicht «für einen Kaffee mehr im Monat».

Wer wenig verdient, zählt jeden Rappen im Portemonnaie. (Keystone-SDA)

Jahr für Jahr verhandeln die So-zialpartner der Branche über eine Anpassung der Mindestlöhne. Es sind dies auf Arbeitnehmerseite die Hotel & Gastro Union, die Gewerkschaften Syna und Unia sowie auf der Arbeitgeberseite Gastrosuisse, Hotelleriesuisse und die Swiss Catering Association. Das Ergebnis nach den Verhandlungstagen: Die Mindestlöhne im Gastgewerbe steigen im Jahr 2024 gemäss der Teuerung auf Basis der Septemberprognose 2023 und zusätzlich real um fünf Franken pro Monat auf jeder Lohnstufe. «Die Reallohnerhöhung reicht gerade mal für einen Kaffee mehr im Monat», sagt Roger Lang, Leiter Sozialpolitik und Vertreter der Hotel & Gastro Union bei den Verhandlungen. Kritik richtet er an die Arbeitgeberverbände. «Sie verkennen die Situation der Branche. Mit tiefen Löhnen dreht man weiter an der Abwärtsspirale: Tiefe Löhne führen dazu, dass die Mitarbeitenden die Branche verlassen. Mit unserer Unterschriftensammlung setzen wir deshalb weiter ein Zeichen gegen den Personalmangel.»

Nach den Verhandlungen gibt es aber auch Positives zu vermelden: Das im Jahr 2010 gestartete Aus- und Weiterbildungsprojekt des L-GAV läuft weiter. Dieses finanziert derzeit 48 Angebote und vergütet zudem für einen Grossteil der Kurse Lohnkostenersatz an die Betriebe.

(Jörg Ruppelt)


Mehr Informationen unter:

gegen-personalmangel.ch