Patrick Mahler tritt die Nachfolge von Nenad Mlinarevic im Restaurant Focus im Park Hotel Vitznau an. Dafür braucht er unter anderem eine neue Musikanlage.
«Der einzige Weg, grossartige Arbeit leisten zu können, ist zu lieben, was du tust.» Dieses Steve-JobsZitat hängt in der Küche des Restaurants Prisma im Park Hotel Vitznau/LU. Es ist das Motto von Küchenchef Patrick Mahler. Dabei ist sich der 34-Jährige auch der Nachteile seines Berufs bewusst: «Beim Kochen ist man nie am Ziel angelangt. Man kann immer noch mehr erreichen.» Das mache den Beruf zwar spannend, könne aber auch zur Belastung werden. «Man muss lernen, eine gute Balance zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit zu finden. So dass man nicht stehenbleibt, aber auch nicht am Druck zerbricht.»
Stehenbleiben ist für Patrick Mahler kein Thema. Gemeinsam mit seinem Team kann er im März im «Focus» eine neue Herausforderung annehmen. Mehr Platz und mehr Ressourcen – das sind zwei der Vorteile des Wechsels. Die Philosophie des «Prisma» soll grundsätzlich weitergeführt werden: Aus qualitativ hervorragenden Produkten entstehen aufwendige Gerichte, die für den Gast aber immer noch verständlich sind. Einer der wichtigsten Unterschiede liegt für Mahler in den Öffnungszeiten: Im «Focus» kann er sich auf fünf Abendservices konzentrieren. «Das bringt Ruhe ins Team, gewährt Konstanz und lässt Raum für Perfektion.»
Perfektion ist das Stichwort: Mit dem Wechsel ins «Focus» tritt Mahler in grosse Fussstapfen, nämlich in jene von Nenad Mlinarevic, Koch des Jahres 2016. «Natürlich ist das eine riesige Herausforderung – ich versuche aber, eine gewisse Entspanntheit zu bewahren», sagt Mahler. Von den Gästen erhofft er sich vor allem Offenheit: «Sicherlich kochen wir anders als Nenads Team und werden vielleicht nicht den Geschmack jedes Gasts treffen. Das Niveau bleibt aber hoch.» Künftig werden die Gäste auch ausgesuchte internationale Produkte auf dem Teller finden: «Das Kochen mit ausschliesslich Schweizer Produkten ist Nenads Markenzeichen. Das wollen wir nicht kopieren.»
Patrick Mahler will sich und seinem Team Zeit geben, sich im «Focus» zu etablieren. Zum Thema Punkte und Sterne meint er nur: «Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass nicht mehr möglich ist.» Am wichtigsten sei aber immer noch, dass die Gäste zufrieden sind – egal, ob er im «Prisma» oder im «Focus» kocht. Ganz ohne Wehmut verlässt er das «Prisma» nicht: «Unsere Küche ist zwar sehr klein, aber unglaublich effektiv. Das nahe Miteinander werde ich sicher vermissen. Ausserdem kann die Musikanlage im ‹Focus› nicht mit unserer mithalten – da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.»
(Angela Hüppi)