Auch in ernteschwachen Jahren soll es genügend Schweizer Wein auf dem Markt geben. Der Nationalrat will deshalb, dass der Bund eine Klimareserve schafft.
Der Klimawandel stellt den Weinbau vor verschiedene Herausforderungen. Steigende Temperaturen sorgen für eine frühere Rebblüte, wodurch grössere Schäden bei Spätfrösten entstehen. Später im Jahr bedrohen Hitze- und Trockenperioden die Reben.
Für schlechte Erntejahre will der Nationalrat nun vorsorgen. Er hat eine parlamentarische Initiative seiner Wirtschaftskommission mit 112 zu 47 Stimmen bei 24 Enthaltungen angenommen. Konkret soll der Bund für den Schweizer Wein eine Klimareserve schaffen. Diese soll als Schwankungsreserve dienen, damit der Markt in ernteschwachen Jahren mit einer ausreichenden Menge an Schweizer AOC-Wein beliefert werden kann. Mit der Massnahme will der Rat verhindern, dass Schweizer Weine ihren Marktanteil verlieren, wenn sie nicht geliefert werden können, wie Kommissionssprecher Olivier Feller (FDP/VD) ausführte.
Die Klimareserve soll ermöglichen, Traubenmengen zu ernten, die über den kantonalen Quoten, aber unter dem nationalen Maximalernteertrag für AOC-Weine liegen und die nicht direkt vermarktet werden dürfen. AOC steht für «Appellation d’Origine Contrôlée» – auf Deutsch «kont-rollierte Ursprungsbezeichnung».
Eine Ratsminderheit sprach sich in der Debatte gegen die Vorlage aus. Hier solle etwas reguliert werden, das gar nicht nötig sei und nur zu administrativem Aufwand führe, sagte Prisca Birrer-Heimo (SP/LU). Die Kantone können bereits heute die Erntemengen festlegen. Und es gebe bislang überhaupt keine Probleme. Die Kantone können einfach die Limiten auf das richtige Niveau heben. Es brauche nicht noch eine zusätzliche Regulierung. Sie fand bei ihren Kolleginnen und Kollegen allerdings kein Gehör.
(agu/sda)