Sich vor eine Kamera stellen, kann doch jeder. Stimmt; aber nicht jeder sieht dabei gut aus und bringt seine Botschaften erfolgreich rüber.
Wer kennt dieses Video nicht? Professor Kelly äussert sich gerade im britischen Fernsehen BBC zur politischen Situation in Südkorea. Plötzlich kommen seine zwei Kinder in den Raum, es folgt eine Frau, die versucht, die sich sträubenden Kleinkinder möglichst unauffällig und rasch aus dem Zimmer zu bugsieren.
Neben diesem Video gibt es auf Youtube unter dem Stichwort «home office fails» zig weitere Beispiele für unvorteilhafte oder peinliche Auftritte in Video-Konferenzen und Online-Meetings. Die Palette der Peinlichkeiten ist gross. Sie reicht von gelangweilten Teilnehmenden, die in der Nase bohren, Grimassen schneiden, einschlafen und vom Stuhl fallen bis zu Handlungen, die definitiv nicht für die Augen der Öffentlichkeit gedacht sind.
Zugegeben, Kinder, Katzen und Hunde haben einen gewissen Unterhaltungswert. Doch auch sie lenken vom Online-Meeting ab. Genauso wie Unordnung und Menschen, die im Hintergrund herumhantieren.
Natürlich kann man sich solche Fail-Videos bloss zur Unterhaltung anschauen. Man kann aber auch aus ihnen lernen. Zum Beispiel, dass man sich nie bloss halb angezogen vor den Bildschirm setzen soll, weil die Kamera oft mehr sieht, als einem lieb ist. Oder dass man vor dem Start des Online-Meetings allfällige Video-Filter unbedingt löschen sollte. Sonst geht es einem wie dem texanischen Anwalt Rod Ponton. Er wurde bei einer Online-Anhörung via Zoom mit einem süssen, weissen Katzenkopf dargestellt.
Hier einige Tipps für einen gelungenen Online-Auftritt:
Geht doch etwas schief, den Bildschirm nicht einfach schliessen. Lieber mit einer Prise Humor reagieren, sich für den Fauxpas entschuldigen und gelassen mit dem Gespräch weitermachen. Auch das kann man aus dem Professor- Kelly-Video lernen.
(Riccarda Frei)
Online-Meetings, Video Calls und Livestreams sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Heute finden sich Menschen vor der Kamera wieder, die nie ein Medientraining absolviert haben. Dennoch sollen sie souverän auftreten und sich vorteilhaft präsentieren. Doch ein unpassender Hintergrund und unvermittelte Gesten können das Gegenüber ablenken oder verunsichern. Darum sind das richtige Setting und eine angemessene Körpersprache für den Erfolg des Online-Auftritts wichtig. In ihrem Ratgeber «Und plötzlich ist die Kamera an …» gibt Monika Matschnig Tipps, wie man seine virtuelle Performance verbessert. Die Körpersprache-Expertin verrät Tricks, wie man kompetent wirkt und selbst bei langwierigen oder langweiligen Online-Meetings präsent, wach und aufmerksam rüberkommt.
«Und plötzlich ist die Kamera an …» Monika Matschnig,
Gabal-Verlag
ISBN 978-3-96739-063-6,
Fr. 29.90
E-Book (PDF) Fr. 19.00