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Roger Marti «Schweizer Köche sind top»

Wer als Koch im Ausland erfolgreich sein will, sollte früh Auslandserfahrungen sammeln, sagt Roger Marti. Zum Glück haben Schweizer Köche gute Chancen auf dem internationalen Markt.

Roger Marti rät jungen Köchen, sich ein Netzwerk aufzubauen. (ZVG)

HGZ: Herr Marti, als Executive Chef des Grand Hyatt Dubai sind Sie immer wieder auf der Suche nach Schweizer Talenten. Wieso?

Roger Marti: Unsere Schweizer Berufsleute verfügen über die besten Ausbildungen und können daher direkt im Unternehmen eingesetzt werden. Bis heute erbrachte jeder Schweizer Koch, den ich einstellen konnte, bessere Leistungen als Köche aus anderen Ländern mit ähnlichen Erfahrungen. In der Schweiz ausgebildete Köche sind im Ausland immer noch sehr gefragt.

Was erwartet junge Köche im Ausland?

Es hat sich viel verändert. Heute gibt es viele einheimische, junge Köche mit sehr guten Kenntnissen. Im asiatischen Bereich sind europäische Köche nur im oberen Management anzutreffen – der Mittlere Osten ist daher ein guter Start für junge Köche, mit späteren Möglichkeiten im Fernen Osten. Im Ausland sind die Bedingungen härter. Hier in Dubai arbeiten wir mit über neunzig verschiedenen Nationalitäten, gute Zusammenarbeit und Mitarbeiterführung sind daher verbindlich. Man muss sich täglich mit verschiedenen Religionen, Sprachen und Gesetzen auseinandersetzen.

Welche Erfahrungen im Ausland waren für Sie selbst besonders wichtig?

Die wirklich authentischen Küchen lernt man nur im Ausland. Eine echte chinesische Küche beispielsweise gibt es in der Schweiz nicht. So lernte ich in Shanghai, wie man die besten Dim Sum herstellt, und in Dubai perfektionierte ich die arabischen Süssspeisen. Bezüglich Mitarbeiterführung lernt man, sich dem Land anzupassen – dazu muss man die Mitarbeiter einbeziehen und respektieren.

Wieso sollten junge Berufsleute Ihrer Meinung nach die Chance ergreifen, ins Ausland zu gehen?

Um erfolgreich zu sein, muss man Erfahrungen sammeln. Erfahrungen in der Schweiz sind gut für Schweizer Verhältnisse, reichen aber nicht aus für eine Führungsposition in einem internationalen Fünfsternehaus. Zudem ist der Kochberuf stark verbunden mit dem Reisen – Weltenbummler haben die besten Aussichten auf dem internationalen Markt.

(Interview Angela Hüppi)


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