Ein leichter Aufschwung ist zu verzeichnen, doch er reicht bei weitem nicht aus.
Zum ersten Mal legt Schweiz Tourismus einen Zwischenstop ein und schaut auf die vergangenen sechs Monate zurück. Dieser Blick offenbart eine positive Entwicklung, zeigt aber auch, dass die Tourismusbranche noch lange nicht auf dem hohen Niveau von 2019 ist.
Gerade in Bezug auf die Gäste aus dem Ausland schreibt der Schweizer Tourismus noch immer Minuszahlen. Allerdings sind die Werte in verschiedenen Märkten nicht mehr ganz so schlecht, wie im letzten Jahr, was für die Zukunft hoffen lässt.
Leichte Zuversicht und ein Hauch von Freude herrscht bei Schweiz Tourismus in Bezug auf Gäste aus Frankreich, Deutschland und den Benelux-Staaten. Hier liegen die Rückgänge «nur» noch bei -9 Prozent (Frankreich), -15 Prozent (Deutschland) und -17 Prozent (Benelux). Italien und Grossbritannien schreiben mit -20 Prozent hingegen tiefrote Zahlen.
Die Entwicklung zeigt: Das Interesse der Gäste an der Schweiz als Reiseziel ist da. Aber die derzeit herrschenden geopolitischen Umstände erschweren oder vereiteln ihr Kommen. Martin Nydegger erwähnt als Beispiel die Inflation. «In vielen unserer Märkte ist die Inflation viel grösser als in der Schweiz. Die gestiegenen Kosten im Alltag fressen die Ferienbudgets unserer Gäste auf.»
Noch schlechter sieht die Situation in den Fernmärkten aus. Die Logiernächtezahlen der indischen Gäste weisen ein Minus von 85 Prozent aus. Der Markt China verzeichnet ein Minus von sogar 93 Prozent. Solange in China die strikten Corona-Schutzmassnahmen gelten, wird sich daran auch nichts ändern.
Für Städte, die bei den Gästen aus den Fernmärkten beliebt sind, sind das keine guten Neuigkeiten. Luzern weist dem entsprechend im ersten Halbjahr 2022 ein Logiernächteminus von 33 Prozent aus, gefolgt von Zürich (- 24 Prozent), Basel (-22 Prozent) und Montreux und Lausanne mit je einem Minus von 21 Prozent.
Um den Städten unter die Arme zu greifen, gab das Parlament Schweiz Tourismus den Auftrag, den Städtetourismus besonders zu fördern. Schweiz Tourismus hat dazu ein Massnahmenpaket mit rund 50 Interventionen lanciert.
Eine dieser Massnahmen ist die Kampagne «Run the Swiss Cities». In Zusammenarbeit mit dem Laufschuh-Hersteller On hat Schweiz Tourismus unterschiedlich lange Streckenvorschläge für Jogger und Joggerinnen ausgearbeitet. Diese führen an Sehenswürdigkeiten vorbei und durch interessante Quartiere. Die Gäste können so Städte wie Basel, Genf, Lugano und Zürich aktiv und in ihrem persönlichen Tempo entdecken.
(mm/rif)