Die Hotellerie in der Schweiz verzeichnete im 1. Halbjahr 2022 mit 16,9 Millionen Logiernächten gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 eine Zunahme um 47,3 Prozent (+5,4 Millionen).
Von der Corona-Pandemie ist in der hiesigen Hotellerie nicht mehr viel zu spüren. Mit insgesamt 1Millionen Logiernächten erhöhte sich die inländische Nachfrage um 8,0 Prozent (+740 000). Die Nachfrage der ausländischen Besucherinnen und Besucher wuchs auf 6,9 Millionen Logiernächte, was einer starken Zunahme um +4,7 Millionen Logiernächte (+212,8 Prozent) entspricht. Dies geht aus den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Im 1. Halbjahr 2022 blieb die Nachfrage im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode weiterhin hoch. Verglichen mit den ersten sechs Monaten 2019 lagen die Zahlen 10,0 Prozent tiefer. Dieser Unterschied ist mit der Covid-19-Pandemie in Verbindung zu bringen, die Anfang 2019 noch nicht ausgebrochen war.
Starker Anstieg der ausländischen Nachfrage im 1. Halbjahr 2022
Im 1. Halbjahr 2022 nahmen die Logiernächte von ausländischen Gästen im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode stark zu (+212,8 Prozent). Der Anstieg variierte zwischen +162,8 Prozent im Januar und +240,1% im Juni. Verglichen mit 2019 fiel die ausländische Nachfrage im 1. Halbjahr 2022 um 32,4 Prozent tiefer aus.
Differenziert nach Herkunft der Gäste war die Nachfrage gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 aus allen Kontinenten stark steigend. Mit 2,8 Millionen zusätzlichen Logiernächten (+142,6 Prozent) entfielen 70,2 Prozent der Nachfrage auf die europäischen Gäste. Die Besucherinnen und Besucher aus Asien (+727 000 / +918,3 Prozent) und Amerika (+1,0 Millionen / +1005,1 Prozent) trugen insgesamt 27,6 Prozent zur ausländischen Nachfrage bei.
Steigende inländische Nachfrage
Im 1. Halbjahr 2022 nahmen die Logiernächte von inländischen Gästen gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 8,0 Prozent und gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 sogar um 16,7 Prozent zu. In den ersten sechs Monaten 2022 wurde lediglich im April und im Mai ein Minus verbucht (–10,5 Prozent bzw. –7,8 Prozent). Für die anderen Monate wurde ein teilweise sehr starkes Wachstum registriert, wie etwa im Januar (+42,7 Prozent) und im März (+23,5 Prozent). Verglichen mit 2019 lag lediglich der Januar im negativen Bereich (–2,3 Prozent), in allen anderen Monaten wurden Zunahmen verbucht.
Logiernächteplus in den meisten Tourismusregionen
Zwölf der 13 Tourismusregionen registrierten im 1. Halbjahr 2022 gegenüber derselben Vorjahresperiode einen Logiernächteanstieg. Die grössten relativen Zunahmen wurden in Genf (+175,2 Prozent), in der Zürich Region (+155,8 Prozent) und in der Basel Region (+96,8 Prozent) verzeichnet. Das Tessin verbuchte im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 einen Rückgang (–13,3 Prozent). Gegenüber 2019 war die Nachfrage lediglich in vier Tourismusregionen höher, namentlich in den Regionen Tessin (+15,2 Prozent), Graubünden (+5,8 Prozent), Jura & Drei-Seen-Land (+2,9 Prozent), und Ostschweiz (+2,4 Prozent).
Im 1. Halbjahr 2022 nahm die inländische Nachfrage in zehn der 13 Tourismusregionen zu. Der Anstieg der Schweizer Gäste fiel in den städtischen Regionen am stärksten aus (Zürich Region: +71,2 Prozent; Genf: +58,3 Prozent; Basel Region: +42,0 Prozent). In den anderen Regionen belief sich die Zunahme auf +1,5 Prozent (Bern Region) bis +26,2 Prozent (Aargau und Solothurn Region). Lediglich die Regionen Tessin (–29,3 Prozent), Luzern / Vierwaldstättersee (–1,5 Prozent) und Jura & Drei-Seen-Land (–0,1 Prozent) verbuchten bei der inländischen Nachfrage einen Rückgang. Die ausländische Nachfrage stieg in allen Tourismusregionen an. Die stärkste relative Zunahme wurde in der Bern Region (+359,6 Prozent) verzeichnet.
(mm/dkl)