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«Seit dem Brot-Chef bin ich viel selbstsicherer»

Eineinhalb Monate sind vergangen, seit Debora Zumbühl zum Brot-Chef gekürt wurde. Zeit, beim jungen Talent anzuklopfen.

Trotz Zeitdruck hat die Frohnatur immer noch ein Lächeln übrig. (Lukas Bidinger)

Debora Zumbühl, haben Sie noch schön gefeiert?
Ja, es war toll. Ich dachte zuerst, dass ich mit einer meiner Freundinnen noch etwas essen gehe. Die anderen, die auch gekommen waren, um mich anzufeuern, sagten mir, dass sie leider keine Zeit hätten. Als wir dann im Restaurant ankamen, sassen alle mit einem grossen Grinsen da. Die Überraschung war total geglückt.

Weshalb, denken Sie, haben Sie gewonnen?
Den Grund kann ich nur erahnen. Ich könnte mir vorstellen, dass es an der Arbeitsweise oder auch am Geschmack der Produkte lag. Die Kreationen meiner Mitfinalistinnen sahen in meinen Augen sehr gut und schön aus. Und da ich auch nicht ganz rechtzeitig fertig wurde, bin ich jetzt noch überrascht, dass es für mich schlussendlich zum Sieg gereicht hat.

Wie war es nun, vor Publikum und unter Zeitdruck zu arbeiten?
Vor Beginn des Wettbewerbs war ich nervös. Am Anfang achtete ich während des Arbeitens auf jedes Detail, da ich wusste, dass ich unter den Augen der Jury die ganze Zeit bewertet wurde. Mit steigendem Zeitdruck vergass ich aber alles um mich herum.

Konnten Sie jetzt etwas zur Ruhe kommen?
Ja, auf jeden Fall. Mein Betrieb gab mir auch den einen oder anderen freien Tag, wofür ich sehr dankbar war.

Würden Sie erneut am Wettbewerb teilnehmen?
Ja. Der «Brot-Chef» war eine tolle Erfahrung, und ich konnte viel mitnehmen. Das wird mir vor allem in Bezug auf die Abschlussprüfungen zugutekommen.

Was hat Ihnen der Sieg gebracht?
Viel. Ich durfte neue, spannende Leute kennenlernen und mein Netzwerk erweitern. Nun bin ich gespannt, was da noch auf mich zukommen wird. Zudem habe ich an Selbstsicherheit gewonnen. Für mich war oder ist es immer noch schwierig, zu hundert Prozent zu mir zu stehen und meine Produkte gut zu finden, anstatt sie schlechtzureden. Der Sieg hat mich darin bestärkt, auch einfach mal stolz auf mich zu sein und nie aufzugeben.

Hat Sie Ihr Arbeitgeber unterstützt?
Mein Lehrmeister Peppi Badolato war mir eine enorme Stütze. Er hatte Übungspläne aufgestellt und gemeinsam mit mir an meinen Produkten gefeilt. Er war auch derjenige, der mich zum Brot-Chef-Wettbewerb nach Aarau fuhr und mir beim Vorbereiten half. Aber auch die anderen Mitarbeitenden vom Christen Beck gaben mir echt gute Tipps mit auf den Weg. Ich war dankbar für jede Unterstützung.

Warum würden Sie jungen Berufsleuten empfehlen, beim Brot-Chef mitzumachen?
Man lernt, selbständig zu arbeiten und eine gewisse Selbstdisziplin an den Tag zu legen. Man sammelt schon während der Vorbereitungen Erfahrungen und lernt tolle Menschen kennen. Auch kann man beim Kreieren der Produkte kreativ sein, mit Ideen experimentieren und lernt, sie bestmöglichst umzusetzen. Man kann nichts verlieren, sondern nur an Erfahrung und Selbstsicherheit dazugewinnen.

Was reizt Sie besonders an Ihrem Beruf?
Ich finde es faszinierend, wie man aus wenigen und auch simplen Rohstoffen etwas kreieren kann, womit man anderen eine Freude bereitet. Anlässe wie der Brot-Chef tragen dazu bei, unseren Beruf einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Das lockt hoffentlich noch mehr junge Menschen in unsere Branche.

Wie sehen Ihre beruflichen Pläne aus?
Allzu weit hinaus möchte ich nicht planen. Aber ich werde nächstes Jahr sicherlich noch die Zusatzlehre Fachrichtung Confiserie absolvieren. Anschliessend werde ich einfach mal schauen, in welche Fachrichtung es mich zieht. Ich bin offen und gespannt, was die Zukunft für mich Tolles bereithält.

(Andrea Decker)


Zur Person

Debora Zumbühl (18) ist Lernende im dritten Ausbildungsjahr zur Bäckerin-Konditorin EFZ bei der Christen Beck in Buochs/NW.

Mehr Informationen unter:

brot-chef.ch