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Setzen sie noch einen drauf?

Das Luzerner Regio-Team reist als amtierender Olympiasieger und Vizeweltmeister an den Culinary World Cup. Fehlt nur noch der Weltmeistertitel.

Das Team des Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne (CCCL) setzt in Luxemburg alles auf eine Karte. (ZVG)

Es ist das aktuell erfolgreichste Regionalteam der Schweizer Kochkunst: Das Team des Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne (CCCL). Nun will es die Mannschaft, die praktisch in derselben Formation wie 2020 an der Olympiade in Stuttgart antritt, beim Culinary World Cup 2022 noch einmal wissen. «Zwei Monate nach der Olympiade waren wir bereits wieder am Trainieren», sagt Teammanager Marco Steiner.

Doch was gibt es überhaupt zu verbessern, wenn man schon Olym-piasieger ist? «Nach der Olympiade war für uns klar: Jetzt wollen wir noch mehr Gas geben als bisher», sagt Steiner. «Dafür haben wir das Tischkonzept komplett überarbeitet und sind noch professioneller geworden.» Bevor der Tisch tatsächlich produziert wur-de, wurde er mithilfe eines Computerprogramms komplett animiert – von der Deko bis zu den einzelnen Gerichten. «Das war viel zusätzliche Arbeit», so der Teammanager. «Aber das war es uns wert, um in Luxemburg noch einen draufsetzen zu können.» Entstanden sei ein Tisch, der eigentlich gar kein Tisch mehr ist – mehr will Steiner nicht verraten.

Von Nahrungsketten inspiriert

Das Thema des Luzerner Ausstellungstisches lautet «Switzerland 365». Präsentiert werden Gerichte aus Schweizer Produkten, einzig die Zutaten für die Schokolade stammen nicht aus der Schweiz. «Wir haben viel Zeit in die Recherche gesteckt, um neue spannende Produzenten und Produkte zu finden», sagt Marco Steiner. Die Zahl 365 weist darauf hin, dass das Team den Tisch nicht ausschliesslich herbstlich zusammengestellt hat. «Ob das bei der Jury Anklang findet oder nicht, wird sich zeigen. Aber wir wollten uns von der Jahreszeit nicht zu sehr einschränken lassen.» Ebenfalls spannend: Die Luzerner haben sich nicht nur von Schweizer Produkten, sondern auch von Nahrungsketten inspirieren lassen. Wird also zum Beispiel eine Wachtel verarbeitet, integrieren die Luzerner auch Pflanzen und Kräuter aus deren Speise-plan im Gericht.

Die grösste Herausforderung bei der Vorbereitung auf den Culinary World Cup war gemäss Marco Steiner, sich vom Programm zu lösen, das man bereits an der Olympiade gezeigt hat. «Wir wollen in dieser Hinsicht keine Angriffsfläche bieten. Es wäre ärgerlich, Punkte zu verlieren, weil wir etwas in ähnlicher Form schon einmal gezeigt haben.» Für ihn als Teammanager sei zudem eine der wichtigsten Aufgaben gewesen, die Motivation des Teams hochzuhalten. «Wir dürfen uns nicht auf dem ausruhen, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben. Wir haben nach Stuttgart noch viel Potenzial, uns zu steigern. Denn das Ziel ist klar: Wir wollen den Weltmeistertitel holen.»

(Angela Hüppi)


Das Team

Marco Steiner (Teammanager)
Leiter Gastronomie, Betagtensiedlung Huwel, Kerns/OW

Alex Limbach
Küchenchef/Betriebsleiter «Paradies», Baden/AG

Angela Arnold
Stv. Produktionsleiterin Speck Genuss AG, Zug

Karin Steiner
Chefköchin, Stiftung für Schwerbehinderte Luzern, Rathausen/LU

Marco Viceré
Küchenchef, Fläckematte AG, Rothenburg/LU

Jonas Schrag
Chef de partie tournant Oym AG, Cham/ZG

Die Helfer: Josi Pisone, Lukas Hess, Marcel Müller, Patrice Kaufman, Rahel Weber, Sina Züger, Vanessa Meissner


Mehr Informationen unter:

cccl.ch