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Sie will mit Schokolade Lebensfreude wecken

Mit ihrem Unternehmen will Juliana Hassler etwas in der Welt der Schokolade bewegen. Dafür investiert sie viel Arbeit und noch mehr Leidenschaft.

Juliana Hassler will mit farbigen Kreationen Grenzen überwinden, die Fantasie beflügeln und ihren Kunden ganz einfach eine Freude bereiten. (zvg)

Juliana Hassler steht mit «Billy & Bugga Artsy Chocolates» kurz vor dem Umzug. Ihr Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen und braucht mehr Platz. 2020 wurde die brasilianische Chocolatière mit der Bronze­me­daille der International Chocolate Awards für die DACH-Region ausgezeichnet. 2022 folgte eine Auszeichnung der Brasilianischen Gesellschaft Schweiz.

Für Juliana Hassler ist Schokolade mehr als Arbeit. «Schokolade hat mein Leben gerettet», erzählt die 36-Jährige. Das Backen und Kreieren mit Schokolade half ihr vor bald zehn Jahren aus einer Depression, an der sie nach der Geburt ihrer ersten Tochter litt. Damals war sie frisch von Lissabon in die Schweiz, die Heimat ­ihres Mannes, gezogen. In ihrer Küche fing sie an, Brigadeiros, brasilianische Pralinen, herzustellen. So wie sie es als Kind gemeinsam mit ihrer Mutter tat. Sie fing an, die Kreationen auf Märkten zu verkaufen und fand so ihre Lebensfreude wieder.

«Schokolade hat mir in meiner dunkelsten Stunde geholfen.»

Juliana Hassler, Inhaberin Billy & Bugga

«Da wusste ich, dass ich Schokolade zu meinem Beruf machen will.» Drei Jahre nahm sie sich Zeit, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, besuchte alle Kurse an der Chocolate Academy, bei zahlreichen renommierten Experten. «Ich wollte alles lernen, alle Techniken verinnerlichen.» Doch gerade als Juliana Hassler bereit war, ihr Unternehmen offiziell zu lancieren, folgte ein Schock. Anfang 2018 wurde bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert. «Anfangs wussten wir nicht, ob ich überleben werde.» Um sich abzulenken, entwickelte sie zwischen Diagnose und Operation die erste Schokoladen-Kollektion.

Kampf um Anerkennung

Seit bald zwei Jahren ist Juliana Hassler Botschafterin für die Marke Carma des Schokoladenherstellers Barry Callebaut. «Es ist als Brasilianerin ohne klassische Ausbildung in der Schweizer Schokoladenszene nicht einfach», sagt Hassler. «Oft werde ich nach wie vor nicht richtig ernst ge­nommen.» Die Botschafter-Position sei ein wichtiger Schritt, um mehr Anerkennung zu gewinnen. «Dafür bin ich sehr dankbar.» Mit ­ihrer fruchtigen, farbenfrohen Schokolade will Hassler «die Schokoladenwelt revolutionieren». Obwohl sie die Schweiz mittlerweile sehr liebe, fehle ihr manchmal die Farbe und Lebensfreude von Brasilien. Die will sie über ihre Kreationen transportieren, für die sie ausserdem auf beste Bio-Zutaten setzt.

Was sie mit «Billy & Bugga» erwirtschaftet, reinvestiert die Chocolatière seit jeher in ihre Firma. Neben zwei Produktionsmitarbeiterinnen stemmt sie bis heute alles alleine, ist Verkaufsberaterin und Marketing-Chefin. «Mein Ziel ist, einmal ein grösseres Team und einen Showroom in Zürich zu haben.» Neben Beruf und Familie nimmt sie sich Zeit, Wissen an Brasilianerinnen in der Schweiz, die sich beruflich verändern wollen, weiterzugeben. «Ich gebe den Support, der mir damals fehlte, gerne an diejenigen, die ihn heute brauchen.»

(Alice Guldimann)


Mehr Informationen unter:

billybugga.com