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Stärkere Regionen dank Integration

Destinationen, die in die Integration investieren, stärken die Attraktivität ihres Standorts. Die Hochschule Luzern hat Strategien entwickelt.

Erfolgreiche Integration lohnt sich. Helfen kann beispielsweise ein Gotte-/Götti-System sowie die Zusammenarbeit mit den Behörden. (Keystone-SDA)

Die erfolgreiche Integration von Zuziehenden ist ausschlaggebend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einer Region und für die Attraktivität einer Tourismusdestination. «In Tourismusregionen ist die Bevölkerung meist sehr international zusammengesetzt», sagt Beatrice Durrer Eggerschwiler. Die Forscherin und Dozentin für Stadt- und Regionalentwicklung an der Hochschule Luzern (HSLU) hat in Co-Leitung mit Peter Stade gemeinsam mit einem Forschungsteam untersucht, wie die Integration und die Willkommenskultur in von Tourismus geprägten Gemeinden zielführend gestärkt werden kann.

«Die Integration kann nicht allein den Migranten überlassen werden.»

Peter Stade, Projektleiter «Pluralps»


Die Studie der Hochschule Luzern ist Teil eines grossen EU-Forschungsprogramms. Im Schweizer Teilprojekt «Pluralps» hat sich das HSLU-Forschungsteam darauf fokussiert, in vier alpinen Tourismusdestinationen – Engelberg/OW, Lauterbrunnen/BE mit Wengen und Mürren, St. Moritz/GR und Inneres Mattertal/VS um Randa, Täsch und Zermatt – Massnahmen zur Förderung der Integration der portugiesischen Bevölkerung zu entwickeln.

Die Forscherinnen und Forscher haben bei der Situationsanalyse der vier Projektgemeinden herausgefunden, dass die Problemlagen im Bereich der Integration zwar in allen Gemeinden ähnlich sind, sich die Herausforderungen in jeder Gemeinde aber etwas anders zeigen. «In jedem Kanton beziehungsweise in jeder Gemeinde sind die Zuständigkeiten im Integrationsbereich unterschiedlich organisiert», stellt Durrer Eggerschwiler fest. Zudem würden kleineren Gemeinden im Alltag die Ressourcen fehlen, um sich umfassend mit dem Thema Integration und der Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zu befassen, so die Expertin.

Konkrete Empfehlungen

«Die Integration in die Gemeinschaft kann nicht allein den Migrantinnen und Migranten oder Hilfsorganisationen überlassen werden», stellt Peter Stade, Projektleiter und Dozent für soziokulturelle Entwicklung an der Hochschule Luzern, fest. Ebenso gefordert seien die kommunalen Behörden, die Schulen, Unternehmen und die ansässige Bevölkerung, indem sie eine Willkommenskultur schaffen, welche die Integration erleichtert.

Das Forschungsteam hat eine Toolbox für Gemeinden und Unternehmen entwickelt, die als Ideengeber dienen soll. So wurden zum Beispiel Konzepte für ein Gotte-/Götti-System in Betrieben erarbeitet, in welchem gut integrierte Mitarbeitende ihren neuen Kolleginnen und Kollegen zur Seite stehen. Zudem ist ein regelmässiger Austausch zwischen Gemeindebehörden und Unternehmen empfehlenswert, um in gegenseitiger Absprache und Verantwortung integrationsfördernde Themen aufzunehmen. Dies zum Beispiel im Bereich des Spracherwerbs und der Kinderbetreuung oder des Zusammenlebens. Die gesamte Toolbox findet sich auf der Webseite der HSLU.

(ahü)


Informationen

hslu.ch/pluralps