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Tessiner Winzer feiern in Luzern

Erstmals ausserhalb des Tessins präsentiert: Der «Quattromani» 2016 verspricht viel Merlot-Genuss.

  • Vier Weinmacher und der Taufpate des Jahrgangs (von links): Claudio Tamborini, Guido Brivio, Nationalrat Marco Romano, Angelo Delea, Feliciano Gialdi. (Bilder ZVG)
  • Quattromani 2016: Der 2016er gilt als einer
    der bemerkenswertesten Jahrgänge in der Geschichte des «Quattromani». Sein Bouquet ist reich und lebhaft mit prägnanten Frucht- und Gewürznoten. Im Gaumen entwickelt er trotz Strenge viel Eleganz. Eine grosszügige Struktur, Frucht und frische Säure bieten den 13,6 Volumenprozenten Alkohol Paroli. Der geschmeidige Körper ist harmonisch eingehüllt in
    feine Tannine. Obwohl der Wein achtzehn Monate in Barriques aus französischer Eiche reifte, sind die Winzer mit Holznoten sehr zurückhaltend umgegangen.

Vergangenen Freitag haben Claudio Tamborini, Guido BrivioAngelo Delea und Feliciano Gialdi in die Villa Schweizerhof nach Luzern eingeladen. Sie gelten als die vier Musketiere des Tessiner Weinbaus. Jeder von ihnen ist Unternehmer und Kämpfer für seine Sache. Und jeder für sich keltert aus Trauben unterschiedlicher Tessiner Regionen grossartige Merlots: Guido Brivios Riflessi d’Epoca gedeiht im Mendrisiotto; Claudio Tamborini besitzt Reben in Comano, im Luganese, und gab seinem Top-Wein den Namen des Rebbergs; Angelo Deleas Carato stammt aus dem Locarnese und Feliciano Gialdi reift seinen Sassi Grossi in Giornico, und die Trauben dafür stammen aus der Leventina/Tre Valli.

Vor zwei Jahrzehnten brachte der Gastronomie- und Tourismusjournalist Alberto dell’Acqua die vier Musketiere an einen Tisch und infizierte sie mit der Idee einer gemeinsamen Cuvée. Die Kontrahenten Brivio, Tamborini, Delea und Gialdi nahmen die Idee auf und begannen diese umzusetzen. «Ja, wir sind Freunde geworden», sagte Feliciano Gialdi. «Doch es ist nicht so, dass wir uns immer nur umarmten.» 

Vier Mal das Beste 

Für den «Quattromani» steuert jeder der vier Freunde einen Viertel bei. Als Beitrag zur Cuvée wählen sie jeweils ihren besten Wein. Dies geschieht in mehreren Degustationssitzungen der vier Produzenten und ihrer Önologen. «Così e nato un vino veramente ticinese – so entstand ein wahrhaft Tessiner Wein», betonte Feliciano Gialdi. «Er vereint vier Terroirs, Böden und die unterschiedlichen Charaktere der Winzer.» Im Jahr 2000 war es dann so weit, und das erste Gemeinschafts- werk konnte dem Publikum präsentiert werden. Mittlerweile hat der «Quattromani» Kultstatus erlangt, wurde zum Botschafter des Tessiner Terroirs und ist auch im Ausland ein Aushängeschild für den Schweizer Wein.

Politiker als Pate des Jahrgangs 

Jedes Jahr darf eine bekannte Persönlichkeit die erste Flasche entkorken. Heuer gebührte die Ehre Marco Romano. Der 37-jährige Tessiner politisiert für die CVP, ist Stadtrat von Mendrisio, Nationalrat und Präsident des Branchenverbands Schweizer Reben und Weine (IVVS/BSRW). Für ihn ist der «Quattromani» ein Merlot, der «auf wunderbare Weise die Werte und Vorzüge des Tessins in die Schweiz und die Welt hinausträgt». 

Soziales Engagement

Wie die Musketiere setzen sich auch die vier Winzer für Menschen ein, denen es weniger gut geht. Einen Teil des Erlöses spenden sie jeweils einer sozialen Institution. Dieses Jahr wählte Angelo Delea die Fondazione Elisa in Locarno, die sich für schwerkranke Kinder engagiert. Luisa Nobile Buetti durfte einen Scheck im Wert von 10 000 Franken entgegennehmen.

(Gabriel Tinguely)