Der Krieg in der Ukraine zeigt es: Wir müssen autonomer werden. Es gibt deshalb keinen besseren Zeitpunkt, als sich jetzt von Gas und Öl zu verabschieden. Tipps, wie man dabei vorgehen kann.
Die höchstgelegene Photovoltaikanlage Europas befindet sich auf dem Klein Matterhorn in Zermatt auf 3883 Meter über dem Meeresspiegel. Die Solaranlage beim Bergrestaurant Matterhorn Glacier Paradise besteht aus 108 Solarmodulen.
Auch das Hotel Saratz in Pontresina / GR setzt seit Jahren auf Nachhaltigkeit. Zur Gewinnung von erneuerbarer Energie hat das Hotel eine eigene geothermische Anlage gebaut, für die im Hotelpark eine Tiefenbohrung durch 1347 Meter Granit vorgenommen wurde. Das in dieser Tiefe zirkulierende Wasser wird durch Erdwärme ganz natürlich auf 40 Grad Celsius erhitzt. Mittels Wärmepumpen wird dem Wasser Wärme entzogen und damit der Energiekreislauf des Hotels auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt. Danach gelangt das Wasser um zehn Grad abgekühlt in den Kreislauf zurück, wo es in der Tiefe wieder erwärmt wird. Mit der natürlich gewonnenen Energie werden das hauseigene Hallenbad, die Wellnesszone sowie Teile der Hotelanlage geheizt. «Dank der geothermischen Anlage können wir 70 Prozent des Jahresbedarfs an Wärme abdecken», sagt Hoteldirektor Martin Scherer. Das spart 80 000 Liter Heizöl pro Jahr, was einem CO₂-Ausstoss von 210 Tonnen entspricht.
Viele Gastronomen und Hoteliers haben allerdings keinen grossen Einfluss auf die Wahl der Energieträger, da sie oft Pächter ihres Betriebes sind. Doch wer diesen sein Eigen nennt, sollte sich nun mit nachhaltigen Energieträgern auseinandersetzen. Dabei hilfreich ist die Webseite erneuerbarheizen.ch von Energie Schweiz, dem Förderprogramm des Bundesrates zur Umsetzung der Schweizer Energiepolitik. Die 2,3 Millionen Gebäude in der Schweiz verbrauchen 45 Prozent der Energie; der Gebäudesektor ist für 26 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Schweiz wird ihre energie- und klimapolitischen Ziele nur erreichen, wenn der Einbau von Heizungen mit fossilen Brennstoffen verboten wird.
Bereits preschen einige Kantone bei der Erreichung ihrer Umweltziele vor. So hat der Kanton Basel-Stadt mit dem neuen Energiegesetz bereits 2017 quasi ein Verbot von Öl- und Gasheizungen erlassen. Seither gilt die Vorschrift, dass im Kanton Basel-Stadt beim Ersatz einer Öl- oder Gasheizung in aller Regel eine mit erneuerbarer Energie betriebene Heizung eingebaut werden muss. Seither habe der Anteil an erneuerbar erzeugter Energie bei neuen Heizungen kontinuierlich von 50 auf 94 Prozent zugenommen, schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung. Auch Zürich hat seine Ziele formuliert. Ab 2040 darf fossiles Gas nicht mehr zum Kochen verwendet werden, schreibt die NZZ in einem Artikel. Zudem werde angepeilt, dass dann auch für Heizungen und Warmwasser nur noch klimafreundliche Energieträger zur Verfügung stehen sollen.
(Ruth Marending)