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«Unser Haus hat einen ganz speziellen familiären Spirit»

Das Hotel Krafft in Basel feiert dieses Jahr 150-jähriges Bestehen.

  • Das «Krafft» liegt an bester Lage am Basler Rheinufer. (MARK NIEDERMANN)

  • Catherine Leonhardt startete ihre Karriere im «Krafft» 2004 als Chef de service. 2020 kehrte sie ins «Krafft» als Direktorin zurück.

Es war eine andere Zeit, als das «Krafft» an der Basler Rheingasse 1873 seine Türen öffnete. Die Strassen waren ungeteert, die Gäste reisten mit Kutschen an, der Rhein war vor allem ein Entsorgungskanal. Und heute?
Heute profitieren wir von der Lage am Rhein. Vor allem in den Sommermonaten ist an der Rheinpromenade viel los und in unserem Gartenrestaurant jeder Platz besetzt.

In der Küche führt seit über zwei Jahren Lorenz Kaiser das Zepter. Welche Art von Küche zelebriert er?
Eine Küche, wie bei guten Freunden zu Hause. Manche Speisen sind zum Teilen da, andere will man nur für sich. Wir bringen den Genuss an den Tisch und zwar aus Wasser, Wald und Wiese. Wir wählen unsere Produkte ganz sorgfältig aus, kochen gerne auch vegetarisch und immer saisonal. Mit unseren Lieferanten pflegen wir eine 20-jährige Partnerschaft.

Ihre Küche ist mit zwölf Gault-Millau-Punkten dekoriert. Ambitionen, einen weiteren Punkt zu erkochen?
Wir sind immer ambitioniert. Nicht wegen des Ergatterns weiterer Gault-Millau-Punkte, sondern für uns und unsere Gäste. Anerkennung für gut geleistete Arbeit passt immer, also freuen wir uns, sollte dereinst ein weiterer Punkt dazukommen.

Sie haben 47 Mitarbeitende in Ihrem Betrieb. Sind alle Stellen besetzt oder spüren Sie wie andere Betriebe auch den Fachkräftemangel?
Wir spüren dieses Problem immer wieder im Service, sonst in keinem anderen Bereich. Unser Haus beschäftigt tendenziell mehr Mitarbeitende als nötig, damit wir unsere hohe Qualität halten können. Leider gibt es mittlerweile nur wenige Ausgelernte im Service. Glücklicherweise können wir zwar auf «nur» angelernte, dafür aber sehr passionierte Mitarbeitende zurückgreifen, die gerne den Kontakt mit unseren Gästen pflegen und sich sehr mit unserem Betrieb identifizieren. Wir sind eine Krafft-Familie!

«Die Gäste schätzen es, dass wir keine Minibars haben.»

Seit 2003 gehört das «Krafft» der Stiftung Edith Maryon SEM, welche die Förderung von sozialen Wohn- und Arbeitsstätten als Stiftungszweck hat. Das «Krafft» ist ein Viersterneplushotel. Passt das zusammen?
Die SEM will mit ihrem Engagement tolle historische Gebäude der Spekulation entziehen und für die Bevölkerung zugänglich machen. Das «Krafft» ist das beste Beispiel dafür.

Wie bringt sich die Stiftung im «Krafft» ein?
Es ist eine gute Vertrauensbasis in der Zusammenarbeit da, und die Stiftung schätzt es, dass wir das Haus «behandeln», als ob es das Unsere wäre.

Was schätzen die Hotelgäste am «Krafft»?
Sie schätzen, dass die Böden immer noch knirschen, selbst wenn sie sich immer wieder darüber ärgern. Sie schätzen, dass wir keine Minibars in den Zimmern haben, sondern auf jedem Stockwerk eine Maxi-Bar mit Kaffee, Tee, Wasser und Knabbereien, wo sie sich gratis bedienen können. Und sie schätzen die wahnsinnig schöne Substanz des Hauses, das gefüllt ist von leidenschaftlichen Gastgebern.

Was die Restaurantgäste?
Sie schätzen den Saal mit diesem wunderbaren Blick auf den Rhein, die hohe Decke, den Freiraum im Raum, die ungezwungene Gastfreundschaft, die guten Weine und die damit verbundene gute Beratung sowie die unkomplizierte ehrliche Küche.

Am vergangenen Wochenende luden Sie zum Tag der offenen Hoteltüren ein. Welche weiteren Aktivitäten sind im Jubiläumsjahr geplant?
Wir haben das Haus festlich geschmückt, und wir planen im Verlauf des Jahres zwei grössere Feste sowie Packages für unsere Hotelgäste. Alles weitere bleibt eine Überraschung.

Haben Sie für uns zum Schluss noch eine besondere Anekdote zu Ihrem Hotel?
Anfang des 20. Jahrhunderts beherbergte das Haus neben den Hotelgästen auch immer wieder verschiedene Pensionäre. Einer von ihnen war der Schriftsteller Hermann Hesse, der 1924 hier wohnte. In Zimmer 4, dem heutigen 401, schrieb er an seinem Roman «Der Steppenwolf».

(Ruth Marending)


Krafft-Gruppe

Dazu gehören das Viersterneplushotel Krafft Basel mit insgesamt 18 Doppelzimmern, 24 Einzelzimmern, 6 Junior­suiten, das Viersternehotel Nomad, die Weinbar Consum und das «Volta Bräu» Brauerei und Bar.

Sitzplätze Gastronomie im Hotel Krafft
Restaurant 80, Terrasse 80, Schnooggeloch 25

krafftbasel.ch